<strong>Kempen. "Alles Extreme muss man kritisch sehen", weiß der Kempener Künstler Roland Ploch. Deshalb kann er auch nur den Kopf schütteln über die Vorstellungen der führenden Politiker in seinem Heimatland Polen. Die Forderung von Jaroslaw Kaczynski, die Bevölkerungsverluste aus dem Zweiten Weltkrieg auf die Stimmen im EU-Rat anzurechnen, hält er für viel zu radikal. "Polen muss in der EU Kompromisse eingehen, wie alle anderen auch", sagt der Kreative, der seit dem Jahre 1988 in Deutschland lebt. Den Kaczynski-Zwillingen fehle womöglich das multikulturelle Denken, das er selbst sich in seinen 20 Jahren in Deutschland angeeignet hat, mutmaßt der 41-jährige Ploch in seinem Atelier auf der Kuhstraße 1.

Die roten Flieger sind verschwunden

Es gibt keine Maikäfer mehr. Zumindest auf der Ellenstraße. Mehrere Wochen haben die roten Flieger das Ende ihres namensgebenden Wonnemonats hoch über den Köpfen der Passanten überlebt. Am Donnerstag nun wurde der Straßenschmuck abmontiert. Wobei ein bisschen Mai-Sonne der Altstadt am Start zum Juli doch gewiss gut tun würde . . .

"Nein, nein, nur der Sommer muss raus", lächelt Sabine Gittrich, darauf angesprochen, ob sie ihre beiden Geschäfte schließt. Denn sowohl bei "boys & girls" am Buttermarkt 12 als auch bei M 12 an der Judenstraße 13 prangen Plakate "alles muss raus" im Schaufenster. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Sommer sich endlich mal blicken lässt.

Nach 42 Jahren geht die Apotheke am Kuhtor in neue Hände. Bereits am Dienstag hat sich Gründer Karl-Helmut Gericke (71) vom Burgring 1 in den Ruhestand verabschiedet. Am Montag eröffnet dort nach dem Umbau Andreas Bruns. Der 38-Jährige hat vor neun Jahren die Löwen-Apotheke am Buttermarkt 7 von Heinrich Brünsing übernommen. Der Besitzer der ältesten Kempener Apotheke - sie ist 1810 gegründet worden - installiert am Kuhtor eine Filiale.