Nochmal gegen Corona impfen lassen? Höhere Nachfrage nach Antikörper-Tests

Kreis Viersen · Nach einer Infektion mit dem Coronavirus oder mehreren Impfungen wollen viele Bürger wissen, ob sie ausreichend geschützt sind oder eine Auffrischungsimpfung brauchen.

Im roten Bauwagen an der Schorndorfer Straße in Kempen ist das Corona-Untersuchungszentrum untergebracht.

Foto: Norbert Prümen

(biro) In den Arztpraxen im Kreis Viersen steigt die Nachfrage nach Antikörper-Tests, mit denen nach einer Corona-Impfung oder Corona-Infektion die Menge der im Körper vorhandenen Antikörper bestimmt werden kann.

Das berichtet Arndt Berson, Vorsitzender der Kreisstelle Viersen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO). Manche Patienten wollten es einfach nur wissen, andere seien des Impfens inzwischen überdrüssig geworden und fragten sich, wie oft sie sich denn noch gegen das Coronavirus impfen lassen sollten, so Berson.

Deshalb trete die Frage nach der Menge der Antikörper häufig dann auf, wenn ein Patient bereits dreimal geimpft, also geboostert, sei und nun überlege, sich ein viertes Mal impfen zu lassen – im Herbst, wenn der Impfstoff gegen die Omikron-Variante da sein soll, eventuell ein fünftes Mal.

Den Test können Interessierte beim Hausarzt durchführen lassen. Auch einige Testzentren bieten den Service an, in Kempen beispielsweise neu das Corona-Untersuchungszentrum (CUZ) an der Schorndorfer Straße, in Willich das Testzentrum der Wippermann-Gruppe an der Marseillesstraße, das aktuell allerdings noch auf die Lieferung der bestellten Tests wartet. Der Antikörper-Test ist in Praxen wie Testzentren eine Sache für Selbstzahler, mit etwa 30 bis 35 Euro müssen Patienten rechnen. Bei manchen Testergebnissen erhalten Patienten nur die Information, dass Antikörper vorhanden sind oder nicht, bei anderen Tests erhalten sie konkrete Werte. „Bei einem Wert über 400 soll man eine Immunität annehmen können“, so Berson. Gleichwohl: „Keiner weiß, wie lang das hält“, sagt der Kempener Mediziner.

Viele Antikörper
sind keine Garantie

Das Wissen um die Menge der Antikörper könne Patienten vielleicht bei der persönlichen Entscheidungsfindung helfen, wenn sie sich fragten, ob sie sich erneut impfen lassen sollten, sagt Berson.

Allerdings sollten sich Patienten dadurch nicht in Sicherheit wiegen: „Es gibt Menschen, die viele Antikörper haben und trotzdem erkranken.“ Deshalb rät er dazu, das Ergebnis eines solchen Tests mit dem Arzt zu besprechen – denn je nach Alter und Vorerkrankungen könne es durchaus sinnvoll sein, jetzt eine vierte und gegebenenfalls im Herbst eine fünfte Impfung ins Auge zu fassen.