Kempen Anwohner der Terwelpstraße kämpfen gegen den Müll
Die Nachbarn bemängeln das Verhalten von Berufsschülern. Sie haben sich bei Schulleitung und Ordnungsamt beschwert.
Kempen. „Wir erwarten, dass Sie eine Lösung finden!“ Das schreiben die Anwohner der Terwelpstraße in einem offenen Brief, den sie an das Ordnungsamt der Stadt und das Berufskolleg geschickt haben. Die Anwohner beklagen, dass sich ihre Straße zum „inoffiziellen Pausenhof des Berufskollegs entwickelt hat“. Bürgersteig, Fahrbahn und Grünflächen würden mit Zigarettenkippen und anderen Abfällen zur „Müllhalde verschandelt“, heißt es in dem Schreiben. Besonders ärgern sie sich über festgetretene Kaugummis.
Die Anwohner fordern Abhilfe, indem den volljährigen Schülern ein Raucherplatz auf dem Schulgelände zugewiesen wird und mehr Abfallbehälter aufgestellt werden. Zudem müsse eine Lehreraufsicht beziehungsweise ein Ordnungsdienst durch Schüler organisiert werden. Darüber hinaus wünschen sich die Anwohner eine „gründliche Reinigung von Bürgersteig und Straße und eine Wiederherstellung der zerstörten öffentlichen Rasenfläche“.
Bei Elke Terbeck, Leiterin des Berufskollegs, laufen die Anwohner damit offene Türen ein. „Ich kann die Anwohner sehr, sehr gut verstehen. Aber mir sind die Hände gebunden“, sagt sie. Eine Art Raucherecke würde sie gerne einrichten, darf das aber wegen des Nichtraucherschutzgesetzes auf dem Schulgelände nicht. Um die Schüler vom Bürgersteig fernzuhalten, bringen die Lehrer sie während der Pausen auf eine kleine Fläche, die dem Kreis gehört. Aber auch die liegt in unmittelbarer Nähe der Terwelpstraße. „In den drei Pausen halten sich da jeweils rund 200 der insgesamt 2500 Schüler auf“, sagt die Schulleiterin.
Weitere Flächen, die dem Kreis gehören, gibt es in der Nähe des Schulgeländes nicht. Terbeck hofft, dass die geplanten Verbesserungen auf dem Schulhof eine Entlastung bringen. Dort sollen in Abstimmung mit der Schulversammlung Sitzgelegenheiten und Sportgeräte installiert werden. Die Hoffnung ist, dass dann nicht mehr so viele Schüler ihre Pausen außerhalb des Schulgeländes verbringen. Terbeck appelliert aber auch an die Eltern, auf ihre Kinder einzuwirken, damit diese ihren Müll nicht mehr einfach auf die Straße werfen.
Auch Ulrich Eckerleben, Leiter des Kempener Ordnungsamtes, hat viel Verständnis für die verärgerten Anwohner. „Wir haben aber kein Personal für durchgängige Kontrollen“, sagt er. Bei der Polizei sei die Situation vergleichbar. Der einzige Papierkorb im betroffenen Bereich, der vor einigen Wochen abmontiert worden war, werde heute durch einen größeren (120 statt 40 Liter) ersetzt, so Eckerleben.