Neubau in Kempen Es wird ein „Soziales Rathaus“

Kempen · In die drei neuen Häuser der Verwaltung ziehen Sozial-, Schul-, Sport- und Jugendamt ein. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Fertigstellung soll in einem Jahr sein.

Der Blick aus Richtung St. Huberter Straße auf die Baustelle. Bei den beiden vorderen Gebäuden läuft schon der Hochbau. Im hinteren dritten Gebäude ist man noch ein paar Stockwerke tiefer zugange.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Wenn alles nach Plan läuft, können Beigeordneter Michael Klee und die Mitarbeiter „seines“ Dezernates in rund einem Jahr die Umzugskartons packen. „Stand heute ist die Fertigstellung für Oktober 2019 geplant“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans zum Stand der Dinge beim Bau der drei neuen Verwaltungsgebäude zwischen Bahnhof und Finanzamt. Die Bauarbeiten der Firma Hout, von der die Stadt Kempen die drei „Kopfhäuser“ nach Fertigstellung kaufen wird, liegen laut Dellmans im Zeitplan.

Neben den Fragen zum Stand auf der Baustelle beantwortete Dellmans der WZ auch, welche Mitarbeiter die neuen Büros beziehen werden. Es sei nun beschlossen, dass die Ämter des Dezernates B in den neuen Gebäuden angesiedelt werden. Dazu gehören das Schulverwaltungs- und Sportamt sowie das Amt für Soziales und Senioren (bislang beide im Rathaus am Buttermarkt) sowie das Jugendamt an der Antoniusstraße in St. Hubert. Der neue Verwaltungssitz an der Schorndorfer Straße werde somit zum „Sozialen Rathaus“, so Dellmans.

Vor allem mit Blick auf das Jugendamt in St. Hubert ist diese Entscheidung wohl nun so gefallen. Bürgermeister Volker Rübo hatte zu diesem Gebäude stets betont, dass die Lage für die Mitarbeiter besonders prekär sei. Ohnehin sieht das Gesamtkonzept des Bürgermeisters vor, die kleineren Außenstellen der Stadtverwaltung nach Fertigstellung der Neubauten aufzugeben. Neben dem Jugendamt gehören das Standes- und Ordnungsamt an der Neustraße sowie das Grünflächen- und Rechnungsprüfungsamt am Acker in diese Aufzählung.

Dazu reicht es aber nicht aus, dass das 9,6 Millionen Euro teure Neubauprojekt abgeschlossen wird. Es müsste zudem die umfangreiche Sanierung des Hauptstandortes am Buttermarkt angegangen und abgeschlossen werden. Bis dahin wird aber noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen. Den ursprünglichen und wohl zu ehrgeizigen Plan des Bürgermeisters, die Rathaussanierung während des laufenden Neubaus zu planen und nach Fertigstellung in Angriff zu nehmen, ist auf Eis gelegt. Schon kurz nach seinem Dienstantritt hatte der neue Technische Beigeordnete Marcus Beyer die Reißleine gezogen (die WZ berichtete).

Für so eine umfangreiche Planung habe die Stadtverwaltung keine ausreichenden personellen Möglichkeiten, so Beyer vor einigen Monaten. Zudem ist weiterhin unsicher, in welchem Umfang das rund 50 Jahre alte Rathaus unter Denkmalschutz gestellt wird. Fest steht, dass es seitens des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ein entsprechendes Begehren gibt. Eine Unterschutzstellung hätte somit maßgeblichen Einfluss auf Sanierungspläne. Insofern ist weiterhin offen, wann die Stadt Kempen nur noch an zwei Standorten (Buttermarkt und neue „Kopfhäuser) vertreten sein wird.

Zurück zur Schorndorfer Straße: Den Baustart dort hatten Stadt und Hout im Frühsommer eher leise vollzogen. Einen sonst üblichen Spatenstich hatte es nicht gegeben. Wie schon im Sommer angekündigt, soll es aber ein Richtfest in größerem Umfang geben. „Anfang des Jahres 2019 wird das der Fall sein“, sagt Christoph Dellmans. Auf einen Monat lege sich die Baufirma noch nicht fest. Nach Informationen der WZ besteht aber das Ziel, noch vor Karneval (Anfang März) Richtfest zu feiern.