Ateliers: Kreativer Blick über den Gartenzaun
Am Sonntag öffneten acht Künstler ihre Ateliers in Oedt. Sie zeigten eine enorme Bandbreite.
Oedt. Ein Gänsemarsch funktioniert auch mit dem Fahrrad. Viele Besucher des „Gänsemarsches“ der Oedter Künstlergruppe Bunte Gans statteten den acht offenen Ateliers am Sonntag auf diese Weise einen Besuch ab. Bunte Luftballons und Schilder wiesen den Weg zu acht Stationen, die eine enorme Vielfalt an kreativem Potenzial offenbarten.
So auch im Garten von Heidi Thal an der Finkenstraße, wo die ersten bunten Kunst-Gänse Interessierte bereits vor der Eingangstür begrüßten. Seit 30 Jahren schafft Thal mit Keramik. „Mein Herz hängt am Töpfern“, sagt die Oedterin.
Hauptsächlich Keramiktiere stellte sie aus, vom Zaunkönig bis zum Flamingo. Reizvolle Ansichten boten die „Zaunkieker“: Wilde Tiere wie Elefant, Otter oder Bär, die dank ihrer nach unten geöffneten Beschaffenheit auf den Zaun gesteckt werden können und somit als „nachbarschaftlicher Gruß“ wirken.
Zweidimensional arbeitet Magret Zartingen. Die Mitgründerin der „Bunten Gans“ malt mit Acryl: Landschaften, Figuren, Akte und Abstraktes. „Das mache ich seit zehn Jahren wieder“, sagt die pensionierte Reiseverkehrskauffrau. Die 72-Jährige öffnete ihre Tür für Kunstinteressierte gerne: „In Oedt ist sonst doch nix los. Wir bieten unseren Mitbürgern etwas“, sagt sie.
Fotografie, Malerei und Skulpturen gab es im Garten der Familie Füsers zu entdecken. Tochter Jeanine zeigte Fotos, die beim Besuch des Wuppertaler Zoos entstanden sind: Ein Pavian zeigt Zähne, ein Kamel mag’s gemütlich.
Junior Benjamin Füsers schafft mit Metall, spielt mit Rost als Farbnuance. Mutter Barbara arbeitete an ihrer Gips-Skulptur „Die Umarmung“: Zwei Figuren als Einheit. Gastmaler Matthias Buchholz war aus Essen samt Staffelei angereist, zückte Kohlestift und Pastellkreide. Der Gänsemarsch bot die Möglichkeit, freie Zeit vielseitig zu erleben.