Burgring: CDU will Tempo 30
Nach dem tödlichen Unfall einer Seniorin suchen die Ratsfraktionen nun nach Lösungen.
Kempen. Nachdem eine 83-Jährige am Dienstagabend beim Überqueren des Burgrings von einem Auto erfasst wurde und kurz darauf im Krankenhaus starb (die WZ berichtete), gerät der Bereich zunehmend in die Kritik. Die WZ sprach mit den Vorsitzenden der fünf Ratsfraktionen über die Unfallstelle und mögliche Konsequenzen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Bogedain fordert eine Veränderung: „Wir müssen nun kritisch untersuchen, ob Maßnahmen entwickelt werden.“ Die Fraktion schickte am Donnerstag einen Antrag an die Verwaltung.
Die CDU schlägt vor, zu prüfen, ob die Geschwindigkeit an der Unfallstelle von Tempo 50 auf 30 reduziert werden kann. Bogedain widersprach der Meinung des Ersten Beigeordneten Hans Ferber, dass man dies auf einer Hauptdurchgangsstraße wie dem Burgring nicht umsetzen könne.
„Ich sehe das etwas anders. Es gibt auch Ausnahmen, wenn es sich um gefährliche Stellen handelt.“ Zudem möchte die CDU, dass der Bau einer Fußgänger-Ampel und eine vorübergehende Einspurigkeit an der Unfallstelle geprüft werden.
Andreas Gareißen, Fraktionsvorsitzender der SPD, erfuhr erst im Gespräch mit der WZ, dass die Seniorin gestorben ist. „Wir setzen uns nun zusammen und beraten.“ Gareißen ist überzeugt, dass etwas geändert werden muss: „Autoverkehr kann nicht über alles gehen.“
Als Lösungsvorschlag sieht auch er eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf dem Burgring.
Deutlich zurückhaltender zeigt sich Michael Rumphorst von der Grünen-Ratsfraktion: „Wir wollen uns erstmal in Ruhe intensiv mit dem Vorgang beschäftigen.“ Grundsätzlich sei man gegenüber Veränderungen aufgeschlossen, wenn es sinnvolle Maßnahmen gebe. Rumphorst: „Man muss klären, ob das bauliche oder verkehrsberuhigende Maßnahmen sein können.“
Jens Grundei, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion, sieht das ähnlich: „Wir haben das Thema am Mittwoch bei unserer Sitzung nicht besprochen.“ Man möchte nun zunächst die Ermittlungen der Polizei abwarten.
Sollte sich herausstellen, dass es sich bei der Unfallstelle um einen Gefahrenpunkt handelt, sei der Aufbau einer Ampel denkbar. Grundei: „Wir wollen aber nicht in puren Aktionismus verfallen.“
Udo Kadagies, Fraktionschef der Freien Wähler, kritisiert, dass die Zeitmessung der Stadt nicht auf die Langsamsten ausgerichtet ist. „Das irritiert mich, da wir immer mehr Senioren haben und gerade die Langsamsten unseren besonderen Schutz brauchen.“ Über Konsequenzen für die Verkehrsführung wollen die Freien Wähler noch beraten.