Mehrheit fürs Wohnen
Wo früher eine Batterie-Fabrik war, soll ein Wohngebiet entstehen. Aber nur, wenn die Gemeinde nicht draufzahlen muss.
Grefrath. Was soll aus der Brache zwischen Nord- und Neustraße werden? Seit 1992 wird diese Frage immer mal wieder aufgegriffen. Auch in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates ging es um das 6.000-Quadratmeter-Areal. Und es scheint, als sei diesmal eine Lösung in greifbarer Nähe . . .
Die Positionen haben sich gegenüber dem Planungs- und Umweltausschuss am 3. Mai nicht geändert: CDU, SPD und Grüne wollen auf dem früheren Gelände einer Akkulumatoren-Fabrik ein Wohngebiet — aus städtebaulichen Gründen. Die FDP will die Wiese erhalten, die unter anderem zum Fußballspielen und fürs Martinsfeuer genutzt wird — weil das Altlasten-Risiko zu groß sei und und es genug andere Bau-Möglichkeiten gebe.
Doch für eine Abstimmung reichte es im Gemeinderat nicht auf Anhieb: Eine Sitzungsunterbrechung wurde beantragt. Die sich in die Länge zog: Aus den angekündigten zwei wurden 20 Minuten, bevor es weiterging.
Dann wurde mit großer Mehrheit (CDU, SPD, Grüne dafür; eine Enthaltung; fünf Gegenstimmen von der FDP) beschlossen, dass für die Brache zwischen Nord- und Neustraße ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll.
Aber unter Vorbehalt: Nur wenn sichergestellt ist, dass die Beseitigung der Altlasten der früheren Batterie-Fabrik und die Kosten für die Erschließung nicht mehr Geld verschlingen, als der Verkauf der Baugrundstücke bringt. Denn auf keinen Fall soll es ein Zuschussgeschäft für die Gemeinde werden.
Ob die Kostenaufstellung bis zur nächsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 5. Juli fertig ist, konnte auf Anhieb nicht geklärt werden. Es wird also noch dauern, bis es eine Antwort auf die Frage gibt, ob an dieser Stelle bis zu 15 Wohneinheiten entstehen können.