Bargeldlos zur Mensa-Kasse
Mit Einführung der Ganztagsschule ist der Mittagstisch zur festen Größe geworden. Die Schüler zahlen ihr Essen mit Karte.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Wie klappt es mit dem Mittagstisch in weiterführenden Schulen? Mit der Einführung der Ganztagsschule gehört das Angebot zum Schulalltag — Mensen wurden gebaut und Catering-Unternehmen verpflichtet.
Die größte Erfahrung hat bislang Elisabeth Ponzelar-Warter, Rektorin des Lobbericher Werner-Jaeger-Gymnasiums, sammeln können. Seit Februar wird in der 125 Sitzplätze umfassenden Schulmensa gegessen, bislang „ohne Schwierigkeiten“. In der einstündigen Mittagspause zahlen Schüler bargeldlos mit einer Sparkassenkarte ihr Essen. Eltern laden die Karte über ein Treuhandkonto des Schulvereins, dem Träger der Mensa, auf.
Viele Eltern möchten, dass ihre Kinder mittags in der Schule bleiben“, sagt Ponzelar-Warter. Das spricht für den Ganztag. Schon Sechst- und Siebtklässler verbringen „Langtage“ bis 15.30 Uhr im Gymnasium, Oberstufenschüler bleiben bis 16 Uhr. Über die Mensa berichtet Ponzelar-Warter nur Positives: „Dort können sich die Schüler ausruhen. Und das Essen verdient die Note sehr gut.“ Anderen Schulen rät sie, bei dem Thema Mittagessen in der Schule nicht den Mut zu verlieren und dafür Werbung zu machen.
Etwa 150 Essen pro Tag werden in der neuen Mensa an der Kempener Martin-Schule ausgegeben, Tendenz steigend. „Von Woche zu Woche werden es mehr Bestellungen“, sagt Schulleiter Hubert Kalla. Er appelliert an die Eltern, sich frühzeitig um eine Bezahlkarte zu kümmern: „Das Bestellen dauert ein bis zwei Wochen.“ In der Mensa essen Hauptschüler und Gymnasiasten von Thomaeum und Luise-von-Duesberg-Gymnasium gemeinsam. Eltern zahlen auf ein Treuhandkonto der Stadt Kempen ein, ihre Kinder wählen sich im Internet das Essen aus.
So soll es auch in der Cafeteria der nahen Realschule sein — wenn sie fertig ist. „Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Realschulleiter Uwe Hötter. Eigentlich sollte der Betrieb mit Beginn des Schuljahres anlaufen. Jetzt hofft Hötter, dass es nächste Woche losgehen kann. Das hänge aber davon ab, ob alle Küchengeräte rechtzeitig geliefert werden. Und so lange es kein Mittagessen an der Erich Kästner Realschule gibt, so lange gibt es auch keine einstündige Mittagspause.
Die Liebfrauenschule Mülhausen befindet sich laut Schulleiter Lothar Josten noch in der Anmeldephase zum Mittagstisch. Das Essen wird wie anderswo auch bargeldlos bezahlt, die Eltern laden die Geldkarten auf. Wer noch nicht angemeldet ist, kauft im Sekretariat für jeden Tag eine „Essenskarte“, mit der bezahlt werden kann.