Bleibt es bei Sportgemeinde?
Die Diskussion um den Namenszusatz für Grefrath spitzt sich zu: Fraktionen möchten Titel auf Ortsschildern, die Verwaltung will erst ein Gesamtkonzept.
Grefrath. Was lange währt, muss nicht ewig bleiben: Seit über 40 Jahren nennt sich Grefrath stolz „Sport- und Freizeitgemeinde.“ Der Titel schmückt die Briefbögen aus dem Rathaus — und sollte nun auch auf die Ortseingangsschilder. Doch über diesen Plan kam es im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss im Rathaus Oedt zum Streit ohne Ergebnis.
„So nicht, ich bin echt verärgert!“ Kirsten Peters (CDU) machte aus ihrem Unmut keinen Hehl: Den CDU-Antrag, künftige Ortsschilder mit dem Zusatz „Sport- und Freizeitgemeinde“ zu versehen, konterte die Verwaltung mit einem Gegenantrag: Eine Beratungsfirma soll zunächst ein „Gemeindeentwicklungskonzept Grefrath“ erstellen. Das sah die CDU-Fraktionsvorsitzende Wilma Hübecker nicht ein: Der Namenszusatz habe mit einem solchen Konzept „nichts zu tun“.
Auch Hans-Joachim Monhof (SPD) stellte klar: „Wir sehen keinen Grund, da was zu verändern.“ Er wollte schon ermitteln lassen, ob der Namenszusatz mit Klebefolien auf Schildern angebracht werden könnte.
Bereits im Vorfeld hatte der Gemeindesportverband (GSV) versucht, Diskussionen über den Namenszusatz zu verhindern. Sie seien „schlichtweg überflüssig“ und „völlig absurd“, so der GSV-Vorsitzende Herbert Kättner (CDU), der ehemalige Grefrather Bürgermeister, in einem Brief.
Doch Bürgermeister Manfred Lommetz mahnte zur Besonnenheit: „Wir wollen wieder eine Identifikation der Bürger mit der Gemeinde Grefrath haben, da kann auch der Name auf den Prüfstand.“ Klarheit solle das Gemeindeentwicklungskonzept bringen. „Es ist verfrüht, sich jetzt festzulegen“, argumentierte Lommetz. Möglicherweise bringe das Konzept in zwei Jahren neue Erkenntnisse, etwa, dass der Wohlfühlcharakter der Gemeinde mehr herausgestellt werden müsse.
Das Ende vom Lied: Fraktionen und Gremien wollen weiter beraten. Etwa, ob der Namenszusatz vom Ergebnis des Konzepts abhänge. Oder ob schon jetzt Folien auf die Schilder kommen. Oder ob der Titel „Sport- und Freizeitgemeinde“ überhaupt zur Diskussion steht.