Bürgermeister Wagner: „Nettetal muss wachsen“
In der ersten Ratssitzung spricht der Bürgermeister über die Aufgaben für die nächsten Jahre.
Nettetal. Neuneinhalb Wochen nach der Kommunalwahl am 30.August hat am Dienstag zum ersten Mal Nettetals neuer Stadtrat getagt. Unter der Überschrift "Mut zur Verantwortung! Zukunft gemeinsam gestalten", gab es vom alten und neuen Bürgermeister Christian Wagner (CDU) eine Rede zu Beginn der neuen Wahlperiode. Zuvor war er durch Alterspräsident Harald Post (70, CDU) vereidigt worden.
Dass die Zeiten schwierig sind und Nettetal finanziell keinesfalls auf Rosen gebettet ist, daraus machte der 38-Jährige keinen Hehl. Die Seenstadt habe Probleme bei den Einnahmen- vor allem bei der Gewerbesteuer. Der Niedergang von drei wirtschaftlichen Kernbereichen in den letzten Jahrzehnten- Textil, Stahl, Auto- sei noch nicht verkraftet.
Die nächsten fünf, sechs Jahre würden darüber entscheiden, in welche Richtung sich die Stadt entwickelt. Man dürfe sich nicht damit begnügen, das Erreichte zu erhalten. Nettetal müsse attraktiver werden und wachsen. Deshalb fordert Wagner zum entschlossenem Handeln auf: "Stärken wir unsere Attraktivität für die Menschen hier, für Investoren und Neubürger- geben wir Familien in Nettetal Zukunft." Dabei sei nicht alles Wünschenswerte finanzierbar: "Wir werden es weniger denn je allen irgendwie recht machen können."
Der Einzug von zwei Wähler-Initiativen in den 44-köpfigen Stadtrat- "Aktive Bürger für Kaldenkirchen" holte drei, "Wir in Nettetal" zwei Mandate- und der Verlust der eigenen absoluten Mehrheit haben den Spitzenkandidaten der CDU nachdenklich gemacht. Wagner will die Bürger besser ins Boot geholen. Sein Vorschlag: Sie sollen verstärkt in die Weiterentwicklung der Stadt einbezogen werden- und so die Arbeit von Politik und Verwaltung erleichtern.
Bis Ende 2010 soll definiert werden, in welche Richtung sich Nettetal in den nächsten zehn bis 15Jahren entwickeln soll. "Wir alle nehmen kurzfristige Nachteile eher in Kauf, wenn wir das damit verbundene Ziel kennen und selbst erreichen wollen", ist Wagner überzeugt.
Der Appell zur Zusammenarbeit gilt auch für die Politiker anderer Parteien. Wagner: "Parteipolitisch motivierten Alleingängen und dem Durchboxen von Einzelinteressen auf Kosten der Allgemeinheit trete ich entschieden entgegen." Denn: "Richtschnur für uns bleibt das Gesamtinteresse der Stadt als Gemeinschaft aller."