CDU-Chefin Eva Theuerkauf will nach Düsseldorf

Kempener CDU-Chefin tritt gegen den Kreis- Vorsitzenden Optendrenk um die Kandidatur für den Landtag an.

Kempen/Kreis Viersen. Die Kempener CDU soll innerhalb des Kreisverbandes Viersen wieder wahrgenommen werden. Dieses Ziel gab Kempens Parteivorsitzende Eva Theuerkauf zu Beginn ihrer Amtszeit im September 2010 an. Mit Blick darauf hat sie jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt: Theuerkauf will in den Düsseldorfer Landtag — sie tritt gegen den Kreisvorsitzenden Marcus Optendrenk aus Lobberich an.

Beide bewerben sich um die Kandidatur für die Landtagswahl am 13. Mai — als Nachfolger von Christian Weisbrich (69), der im Wahlkreis Viersen II (Nettetal, Kempen, Tönisvorst, Grefrath, Brüggen und Niederkrüchten), nicht mehr antreten möchte. Die Entscheidung fällt am Montag in der Oedter Albert-Mooren-Halle. Dann sind die Mitglieder des Kreisverbandes aufgerufen, die Kandidaten für die beiden Viersener Wahlkreise zu wählen.

„Der Stadtverband Kempen ist auf mich zugekommen. Ich wurde gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte“, sagte Eva Theuerkauf gestern im Gespräch mit der WZ über ihre Kandidatur. Dann habe sie nicht lange gezögert, weil sie sich „ohnehin vorgenommen hatte, sich in zwei Jahren um die Kandidatur zu bewerben“.

Nun rechnet sie sich gute Chancen aus, den frisch wiedergewählten Kreisvorsitzenden Optendrenk (42) zu schlagen. „Wenn ich mit der Voraussetzung antrete, zu verlieren, würde ich gar nicht antreten“, so Theuerkauf.

Dass sie im Vergleich zu Optendrenk, der schon seit Jahren — unter anderem als Büroleiter des früheren Finanzministers Linssen — auf der Düsseldorfer Bühne aktiv ist, nicht als Politprofi gilt, sieht die St. Huberterin nicht als Nachteil: „Auch ich bin auf Landesebene aktiv.“

Zum Beispiel im geschäftsführenden Vorstand der Mittelstandsvereinigung (MIT). Zudem sei sie als Inhaberin eines Gärtnereibetriebes und dreifache Mutter „sehr nah dran an den Sorgen und Nöten der Menschen“.

„Die Mitglieder haben am Montag die Chance, zwischen zwei guten Kandidaten auszuwählen“, sagt die 49-Jährige. Und ergänzt: „Es sind zwei Kandidaten mit einem unterschiedlichen Profil.“

Die Unterstützung des Kempener Stadtverbandes mit rund 480 Mitgliedern ist Theuerkauf sicher. Gestern hat die Partei extra die für Montag angesetzten Versammlungen der Ortsausschüsse Mitte und Süd abgesagt, damit möglichst viele Kempener den Weg nach Oedt antreten können.

Die Bewerbung der St. Huberterin gilt in Kempen als Zeichen in Richtung Kreisverband. Wie die WZ aus Parteikreisen erfuhr, wollen die Kempener auf Landesebene besser vertreten sein.

Die derzeitigen Abgeordneten Christian Weisbrich und Stefan Berger kommen aus Nettetal und Schwalmtal. Der Schwalmtaler Berger macht im Wahlkreis Viersen I (Viersen, Willich, Schwalmtal) weiter, mit Optendrenk würde erneut ein Nettetaler für Weisbrich nachrücken.

Die Frauen der CDU — 730 Mitglieder (von 3100) im Kreis sind weiblich — sagten gestern Eva Theuerkauf ihre Unterstützung zu. „Wir fordern den Kreisvorstand auf, die Kandidatur einer Frau, die Beruf und Familie miteinander verbindet und in Kommunal, Bezirks- und Landespolitik aktiv ist, zu unterstützen“, sagte Anne Kolanus, Vorsitzende der Frauen Union im Kreis Viersen, über die Bewerbung einer ihrer Stellvertreterinnen.