Coole Glücksmomente im heißen Jahrhundert-Sommer
Es ist heiß, viel zu heiß. Abkühlung für Körper und Geist lässt sich schwer finden. Die Redaktion freut sich daher schon über kühle Kleinigkeiten — zum Beispiel über ein Innehalten in der Propsteikirche.
Kempen. Booooaaaah, ist das eine Hitze! Es gibt in diesen Tagen kaum ein anderes Thema. Jeder ist mit diesem Wahnsinns-Sommer beschäftigt, mit annähernd 40 Grad Celsius, mit am Körper klebenden Hemden, vielleicht sogar mit Kopfschmerzen. Kurzum: Der Niederrheiner an sich leidet in diesen wohl heißesten Tagen ganz schön. Da ist der Leidensdruck zum Teil so groß, dass klitzekleine, meist abkühlende Momente im Alltag schon zum großen Glück werden können. Zu Glücksmomenten in der Hitzewelle. WZ-Mitarbeiter haben für Sie, liebe Leserinnen und Leser, ihre ganz persönlichen Glücksmomente aufgeschrieben. Viel Spaß beim Lesen und das Trinken nicht vergessen!
Ich gebe es zu, in dieser Woche halte ich mich nicht immer an die berufliche Kleiderordnung. Ja, an dieser Stelle gebe ich bekannt, dass ich bereits dreimal mit kurzer Hose zur Arbeit gekommen bin. Das geht in diesen Tagen, weil ich mit Blick auf die Sommerferien wenige Termine habe und so größtenteils an Telefon und Tastatur sitze. Und diesen Geräten ist die Hosenlänge egal.
Am Donnerstag aber musste es dann doch mal wieder eine lange Hose sein. Ein Termin stand an — mit dabei Landrat Andreas Coenen und Bürgermeister Volker Rübo. Glücklicherweise traf man sich im klimatisierten Technologiezentrum. Da konnte man das lange Beinkleid sogar vertragen. Doch später im Auto und auf dem kurzen Fußweg in die Redaktion dachte ich klassisch niederrheinisch: „Boah, isch jeh’ kapott!“ Und dann folgte mein Glücksmoment, denn schließlich hatte ich vorgesorgt. In der Redaktion pellte ich mich aus der langen und schlüpfte in die kurze Hose. Das tat gut! In diesen Tagen ist man eben leicht zufriedenzustellen.
Ich arbeite erst seit einigen Wochen in Kempen. Doch wie in anderen Städten auch habe ich schon jetzt die Kirche in der Stadt kennen- und schätzengelernt. Die Propsteikirche ist ein wunderschönes Wahrzeichen der Altstadt. Und sie hat für mich in diesen Tagen neben dem geistlichen und auch einen abkühlenden Hintergrund. Denn es gibt an einem heißen Tag nichts schöneres, als in einem kühlen und stillen Kirchenraum kurz innezuhalten. Draußen sengende Hitze und die Lautstärke des Alltags, drinnen Kühle und absolute Stille. Ein paar Minuten in der Propsteikirche im Sommer 2018 — das ist mein persönlicher Glücksmoment.
Einen langen, heißen Tag lasse ich mit einer leichten Mahlzeit am Abend ausklingen — selbstverständlich kalte Küche! Schnell und einfach selbst zubereitet: Zum Beispiel mediterraner Nudelsalat mit frischen und getrockneten Tomaten, Zucchini, Champignons, Pinienkernen und Spinat. Dazu ein gut gekühltes — alkoholfreies — Weizenbier. Lecker, gut bekömmlich und von innen kühlend — mein allabendlicher Glücksmoment in dieser Hitze!
Zum Laufen ist es zurzeit fast immer zu warm. Wer sich fit halten möchte, steht da vor einer echten Herausforderung. Selbst wenn man spät abends oder früh morgens die Laufschuhe anzieht, steht einem spätestens bei der zweiten Schleife der Schweiß auf der Stirn. Aber wie gut, dass man in Kempen von überall recht schnell zwischen Feldern hindurchlaufen kann. Wenn man dann noch das Glück hat, dass gerade eine Beregnungsanlage läuft, wenn man das Feld oder einen Garten passiert, ist das eine echte Wohltat.
Selbst wenn es die kühlenden Tropfen gar nicht bis auf den Weg schaffen, so sorgt doch die Beregnung für einen kühlen Lufthauch, der sich zwischen den Maispflanzen oder Hecken hindurchschiebt. Wenn man dann noch die Sonne hinter den gelben Stoppelfeldern untergehen sieht, dann klingt das zwar unglaublich kitschig, ist aber trotzdem ein echter Sommer-Glücksmoment.
Ich habe einmal spontan meine Top 5 der Glücksgefühle bei großer Hitze aufgeschrieben. Ein Glücksmoment ist, . . .wenn der Korb mit der Bügelwäsche leer ist. . . .wenn unerwartet die große Wassermelone aus dem Kühlschrank portioniert serviert wird. . . .wenn das erste frische Lüftchen am Abend weht. . . .wenn es samstagmittags still ist, weil niemand den Rasen mähen muss, denn der wächst in dieser Wochen gar nicht. . . . . .wenn es selbst den Mücken abends und nachts zu warm ist zum Fliegen.