Seniorenheime Corona: Stiftung wünscht sich Tests im Kempener St. Peter-Stift

Kempen · Auch für das zweite Kempener Seniorenheim wäre Gewissheit sehr hilfreich, sagt Stiftungs-Leiter Jürgen Brockmeyer.

Am vergangenen Freitag führte der Kempener Arzt Dr. Arndt Berson mit weiteren Helfern den zweiten groß angelegten Test im Von-Broichhausen-Stift durch.

Foto: Hospital-Stiftung

Nachdem Bewohner und Mitarbeiter des Von-Broichhausen-Stifts nun bereits zweimal auf das Coronavirus getestet worden sind, hofft die Hospital-Stiftung, dass auch im St. Peter-Stift eine entsprechende Screening-Aktion durchgeführt wird. Das teilte die Stiftung als Trägerin der beiden Kempener Seniorenheime mit. Durch die Tests im Von-Broichhausen-Stift haben die Stiftung und der Krisenstab des Kreises Viersen große Klarheit über die Verbreitung des Virus. Derzeit sind laut Stiftung sechs Bewohner erkrankt, heißt es in einer Mitteilung von Sonntagabend. Bis zum Wochenende waren laut Kreis Viersen zwölf infizierte Bewohner und drei infizierte Mitarbeiter registriert.

Um auch im St. Peter-Stift Gewissheit zu bekommen, wäre eine zeitnahe Testaktion hilfreich, so Vorstand Jürgen Brockmeyer. Die Entscheidung dazu treffen Kreis Viersen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV).

Unterdessen ist die Unterstützung der Kempener Seniorenheime groß, wie die Stiftung in der Mitteilung berichtet. „Ein besonderer Dank gilt auch vielen Kempenern, die den Stiften in dieser extremen Situation mit Sachspenden wie Schutzmasken helfen.“ So hat laut Brockmeyer der Freundes- und Förderkreis der Stiftung (FFK) vier iPads für die Stiftsbewohner angeschafft, damit der Kontakt nach draußen zumindest auf diesem Weg aufrechterhalten werden kann. Ferner ermöglicht der FFK zusätzliche Ergotherapie für die Senioren, die in Pandemie-Zeiten nun auch einzeln gewährleistet werden kann. „Hinzu kommen freiwillige Geldspenden oder günstige Angebote von Telefonanbietern, die die Kontaktsperre erträglicher machen. Und auch der Rotary Club Kempen-Krefeld wird noch Tablets für die Kommunikation bereitstellen“, so die Mitteilung.

Viersenerin (80) stirbt – kreisweit gibt es jetzt 24 Todesfälle

Unterdessen teilte der Kreis Viersen mit, dass eine weitere Frau im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben ist. Es handelt sich um eine 80-jährige Bewohnerin eines Viersener Pflegeheims. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 24 Menschen im Kreis Viersen gestorben.

Die Zahl der Corona-Fälle erhöhte sich im Vergleich zu Sonntag um sieben auf 544. Unter den Neu-Infizierten ist laut Kreis ein Mann, der in einer Tönisvorster Flüchtlingsunterkunft wohnt. Dort will der Kreis Viersen am Mittwoch einen Screening-Test aller Bewohner durchführen.

Von den 544 Fällen gelten 273 Personen als aktuell infiziert und 252 als genesen. Damit nähern sich diese beiden Zahlen immer weiter an. Im Krankenhaus befinden sich 22 Corona-Patienten. Zudem sind 242 sogenannte Kontaktpersonen in häuslicher Isolierung.

Die Fallzahlen – aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden: Willich 103 Fälle (52 genesen/6 gestorben), Viersen 94 (39/4), Kempen 90 (30/0), Niederkrüchten 87 (37/10), Tönisvorst 71 (28/1), Nettetal 39 (30/2), Grefrath 23 (19/0), Schwalmtal 19 (10/1), Brüggen 17 (7/0), ohne Ortsangabe 1 (0/0). „In Einzelfällen können Laborergebnisse in der Tabelle vorläufig einer falschen Kommune zugeordnet worden sein. Die bestätigten Fälle werden dann nachträglich bereinigt berichtet“, so der Kreis Viersen.

(tkl)