Kreis Viersen Das ist keine Transparenz

Da legt der Autofahrer aus dem Grenzland seinen Finger tatsächlich in eine Wunde. Das, was sich der Kreis Viersen als Ankündigung für seine Radarstellen leistet, hat einen Nachrichtenwert von ziemlich genau Null.

Wenn bei der Ankündigung für einen einzigen Tag 240 verschiedene Stellen in Frage kommen, könnte man auch eine Aussage machen wie: „In Deutschland wird heute eine Tempomessung gemacht“ oder „In China fiel gestern ein Sack Reis um“.

Mit Transparenz hat das nichts zu tun. Seit Jahren gibt es innerhalb der Kreisverwaltung verschiedene Lager. Das eine sagt: Messstellen konkret melden. Das andere argumentiert: Wer vorschriftsmäßig fährt, hat nichts zu befürchten. Beide Ansichten haben etwas für sich und wären auch — jede für sich — als Lösung brauchbar. Das, was aber als Kompromiss herauskommt, ist in seiner Nichtigkeit schon ziemlich blamabel.

Dabei zeigt die Polizei doch, wie es funktionieren kann: Tag, Stadt, Stadtteil, konkrete Straße. Dass keine konkrete Zeit genannt wird? Geschenkt, das trägt im Gegenteil dazu bei, dass Autofahrer sich generell stärker an die Kandare nehmen und auf ihre Geschwindigkeit achten. Ziel erreicht.