Die Blauen Husaren suchen Nachwuchs
Die Bruderschaft aus dem Stadtkern denkt an die Zukunft.
Kempen. „Machen wir uns nichts vor: Wir brauchen dringend Nachwuchs.“ Heinz-Gerd Plenker, Brudermeister der Blauen Husaren, macht sich Gedanken um die Zukunft der Schützen im innerstädtischen Kern. Mit 119 Mitgliedern stehe die Bruderschaft zwar „ausgezeichnet dar“, allerdings seien mehr als 50 Prozent der Mitglieder schon älter als 50. Plenker: „Deswegen gehen wir offensiv mit dem Nachwuchsproblem um und versuchen frühzeitig Lösungen zu finden.“
Er und seine Vorstandskollegen basteln an Konzepten, wie man junge Familien für das Schützenwesen begeistern kann. „Wir können uns gut vorstellen, Infoabende für Familien zu veranstalten. Gerade in den Neubaugebieten, in denen viele neue Kempener Bürger wohnen. Ihnen wollen wir das Brauchtum etwas näher bringen“, ergänzt Michael Beenen, zweiter Brudermeister.
Denkbar wäre zum Beispiel auch, eine Jungschützengruppe zu gründen. „Da könnten Kinder ohne jeden Zwang mitmachen und durch gemeinsame Aktivitäten auch die Begeisterung der Eltern wecken“, meint Beenen. Dabei solle nicht unbedingt der Schießsport im Vordergrund stehen, die Husaren denken vielmehr an Ausflüge und Familienveranstaltungen — zum Beispiel Grillabende mit Vater-Kind-Zelten.
Der potenzielle Nachwuchs müsste auch nicht sofort Mitglied werden. „Jeder ist zum Kennenlernen und Reinschnuppern willkommen“, sagt Heinz-Gerd Plenker, dessen Sohn Torsten mit 30 Jahren das jüngste Vorstandsmitglied ist.
Neben den Nachwuchsproblemen beschäftigen die Husaren derzeit die Planungen für das Jubiläumsschützenfest 2012. Dann feiern sie ihr 40-jähriges Bestehen. Plenker: „Am schönsten wäre es, wenn wir in einem Zelt in der Innenstadt feiern könnten. So zeigt man Nähe und Präsenz und erreicht dadurch auch hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung.“ Dazu will er demnächst das Gespräch mit Bürgermeister Volker Rübo suchen.
Wer Interesse hat, die Blauen Husaren, die auch dem Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften angeschlossen sind, näher kennenzulernen, kann sich bei Heinz-Gerd Plenker (Tel. 02152/519 746/nach 20 Uhr) und Michael Beenen melden (Tel. 02152/1594); E-Mail: michael.beenen@web.de. tkl