Kempen Die Kempener haben jetzt ihren eigenen Wein
Der Rebensaft stammt vom Weingut Bicking & Bicking in Wallhausen an der Nahe. Eine 0,75-Liter-Flasche kostet 7,90 Euro.
Kempen. „Kempsche Cuvée“ — so heißt der neue Wein der Stadt Kempen. Und das ist kein verspäteter Aprilscherz. Am Montag präsentierten Bürgermeister Volker Rübo und Ex-Karnevalsprinz Hubert Jansen das „feine Tröpfchen“ vor. Jansen hatte im vergangenen Jahr die Idee und Rübo war davon gleich begeistert. „Es gibt so viele Kempener Accessoires, aber bisher noch kein heimatliches Getränk“, so Jansen zur Begründung für seine Idee — bis auf den Thomasbitter aus dem Hause Goertsches.
Der „Kempsche Cuvée“ soll in Zukunft beispielsweise bei offiziellen Anlässen wie Ausstellungeröffnungen ausgeschenkt werden. Der Bürgermeister wird ihn aber auch an Geburtstags-Jubilare verschenken. Kaufen kann den Wein jeder, und zwar direkt bei Hubert Jansen an der Neustraße 8. Während der Osterferien ist täglich geöffnet. Danach gibt es veränderte Öffnungszeiten.
Die Erstauflage besteht aus zirka 1000 Flaschen. Eine 0,75-Liter-Flasche kostet 7,90 Euro. Davon wird ein Euro für soziale Zwecke abgezweigt. Welche Vereine oder Institutionen davon profitieren werden, wollen Rübo und Jansen jeweils gemeinsam entscheiden. Der „Kempsche Cuvée“ stammt vom Weingut Bicking & Bicking in Wallhausen an der Nahe. Bei dem Getränk handelt es sich um einen trockenen Wein des Jahrgangs 2015, der aus vier verschiedenen Rebsorten hergestellt wird. Er hat die Säure vom Riesling, die Würze des Müller-Thurgau und die Süße des Bacchus. Das jedenfalls verspricht Lukas Bicking, der den Kempener Wein am Montag vorstellte. Der Jahrgang 2016 des Kempen-Weins soll auch schon bald abgefüllt werden.
Im September des vergangenen Jahres hatte es im Kempener Rathaus eine Wein-Verköstigung gegeben. Schließlich sollte die Verwaltung selbst entscheiden, welche Geschmacksrichtung der neue Stadt-Wein haben sollte. Zur Auswahl standen neben Weiß auch Rotwein und Rosé. Nachdem die Wahl auf den weißen Cuvée gefallen war, machte man sich bei der Stadt Gedanken über ein geeignetes Flaschenetikett. Unterstützung holte man sich bei Christian Maiwald von der Kempener Pep—Werbeagentur. Auf dem Flaschenaufkleber sind unter anderem die Wappen aller Kempener Stadtteile zu sehen.
„Es ist ein sehr runder Wein mit Feinfrucht-Aromen. Beim Cuvée kann man sehr gut mit den Aromen spielen. Dieser Wein soll ja vielen verschiedenen Menschen schmecken“, sagt Lukas Bicking. Der 24-Jährige hat das knapp acht Hektar (entspricht ungefähr elf Fußballfeldern) große Weingut im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Bruder Achim (30) von Stiefvater Siegfried Eckes übernommen.
Hubert Jansen ist von dem Weingut begeistert. Er arbeitete bereits mit Bickings Stiefvater Eckes zusammen und lässt dort seit 2009 Wein für den Eigenbedarf herstellen. Die Erstauflage umfasste seinerzeit 250 Flaschen.
„Alle Weine haben den Namen ,Prinzentröpfchen’“, verrät er schmunzelnd in Anspielung auf seine Rolle als Kempener Prinz im Jahr 2004. Der Wein der Ex-Tollität wird allerdings nicht verkauft, höchstens mal an gute Freunde verschenkt.
Verkaufsstart für den Kempener Stadtwein ist heute um 10 Uhr. Wann die erste Flasche bei einem offiziellen Anlass getrunken oder verschenkt wird, ist noch nicht klar.