Kempen Die Schulen fordern WLAN
Die flächendeckende, kabellose Internetverbindung fehlt an vielen Standorten.
Kempen. Das Thema Sanierungen der weiterführenden Schulen zieht sich zurzeit durch viele Bereiche der Kempener Politik. Pädagogik, Technik und Baumaßnahmen sollen Hand in Hand gehen — ein umfangreiches Projekt, das über Jahre angelegt ist. Doch Eltern und Schulleitungen der weiterführenden Schulen wollen nicht so lange warten und fordern, dass der gesamte Schulcampus vorher mit WLAN, also flächendeckend mit einer kabellosen Internetverbindung, ausgestattet wird.
Alle fünf Grundschulen hätten WLAN, die weiterführenden Schulen aber nicht, sagte Gudrun de la Motte von der Stadtschulpflegschaft. „Wir haben die Sorge, dass das noch Jahre auf sich warten lässt. Uns wäre wichtig, dass das jetzt angegangen wird“, sagte sie im Schulausschuss.
Das sehen auch die Schulleiter der fünf weiterführenden Schulen in Kempen so. Agnes Regh, Leiterin des Thomaeums, schilderte den Handlungsbedarf aus Sicht der Schulleitungen. Dazu gehören unter anderem eine stabile Vernetzung mit ausreichender Bandbreite, Zugriffspunkte in Klassen- und Fachräumen, die Möglichkeit für die Lehrer, die Schülerzugänge ein- und auszuschalten, Beamer, mobile Endgeräte sowie Zugänge zu entsprechenden Lernmaterialien und Plattformen. Diese Punkte würden als notwendige Grundausstattung für jede Schule erachtet.
„Auch die auslaufenden Schulen müssen ihre Schüler adäquat ausbilden können. Sie können nicht länger warten“, so Regh. Anfang Februar fand eine „Zukunftswerkstatt“ zum Lernen im digitalen Wandel an Kempener Schulen statt. Dabei sei deutlich geworden, dass es zwischen dem Engagement, den Ideen und dem Vorwissen der Lehrer und den technischen Möglichkeiten große Differenzen geben.
Es sei schmerzhaft zu sehen, dass es tolle Konzepte gebe, diese aber nicht umsetzbar seien, weil die Technik fehlt, ergänzte Gesamtschulleiter Uwe Hötter. Das Thema dürfe nicht in dem großen Komplex Schulsanierung versinken.
Man sei bereits in Verhandlungen mit dem Anbieter die Bandbreite für die Schulen auszubauen, erklärte Schuldezernent Michael Klee. Dauerhaft soll in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken dort ein Glasfasernetz verlegt werden. Aber die komplette Versorgung mit WLAN sei eine große logistische Herausforderung. Er sei aber zuversichtlich, dass man in diesem Jahr schon die ersten Schritte gehen könnte, so Klee. Im März soll es bereits erste Gespräche zur konkreten Umsetzung geben.