Kempen/Tönisvorst Diskussionen um „Maria 2.0“ in Kempen und Tönisvorst

Kempen/Tönisvorst. · Auch wenn bisher keine Streiks geplant sind, begrüßen die regionalen Frauengruppen die bundesweite Initiative.

Silvia Fögen-Wolf ist Sprecherin der kfd-Gruppe St. Tönis.

Foto: Stephanie Wickerath

In den Katholischen Kirchengemeinden in Kempen und Tönisvorst wird in dieser Woche nicht gestreikt. Doch die Protest-Initiative „Maria 2.0“ wird auch in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst diskutiert.

Seit vergangenem Samstag protestieren vielerorts katholische Frauen gegen Diskriminierung in der Kirche. Die Initiative „Maria 2.0“ wurde in Münster ins Leben gerufen. Anlass sind vor allem die Fälle von Missbrauch und der Umgang damit. Die Frauen fordern, dass Täter kein Amt mehr übernehmen dürfen und an weltliche Gerichte überstellt werden. Zudem protestieren sie für den Zugang von Frauen zu allen Ämtern und die Aufhebung des Pflichtzölibats.

Aktionen von Frauengruppen sind in Kempen und Tönisvorst zurzeit nicht geplant. „Wir begrüßen es, wenn der Glaube lebendig ins Gespräch gebracht wird“, sagt Gemeindereferentin Julia Klütsch für das Pastoralteam.

„Maria 2.0“ wird beim
Klön-Café der kfd diskutiert

In der Pfarrgemeinde gebe es schon viele Ebenen, auf denen Frauen gleichberechtigt mitarbeiten würden. Im Pastoralteam arbeiten Frauen und Männer auf Augenhöhe, dazu gehören zum Beispiel die Gemeindereferentinnen. Auch in den Gemeindevorständen, die in den Pfarreien der GdG Kempen-Tönisvorst Leitungsverantwortung wahrnehmen, sei das so. In Kempen, St. Hubert und Vorst stehen auch Frauen am Altar – als Wortgottesdienstleiterinnen feiern sie Gottesdienste.

Aber die Weihe zum Priester- oder Diakon-Amt bleibt Frauen in der katholischen Kirche bisher verwehrt. Dass diese Themen diskutiert werden, ist auch der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) ein wichtiges Anliegen. Das gilt auch für die kfd in St. Tönis, sagt die Sprecherin und geistliche Begleiterin Silvia Fögen-Wolf. Sie hat in ihrem Umfeld für die Unterschriften-Aktion geworben, durch die man „Maria 2.0“ im Internet unterstützen kann. In der nächsten Woche werde der Protest sicher auch Thema im Klön-Café der kfd werden. Am kommenden Dienstag, 21. Mai, treffen sich die Frauen dazu im Bistro des Familienzentrums Marienheim. Der Diözesanverband Aachen der kfd will auf die Anliegen von „Maria 2.0“ auch am Samstag, 18. Mai, um 9 Uhr mit einer Mahnwache an der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach aufmerksam machen. Dann ist dort der Aachener Bischof Helmut Dieser im Rahmen des Prozesses „Heute bei Dir“ zu Besuch.