DRK: Stabsarzt gab den Anstoß zur Gründung
Die Rettungsorganisation gibt es seit 120 Jahren in Oedt und Grefrath.
Grefrath/Oedt. Seit 120 Jahren gibt es das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dies- und jenseits der Niers. Sowohl in Oedt, als auch in Grefrath wurde es 1891 ins Leben gerufen. Aber gefeiert wurde der runde Geburtstag nicht — aus mehreren Gründen: Es fehlt an einer geeigneten Unterkunft und es wurde Geld in ein neues Fahrzeug gesteckt.
In Grefrath hatte der Stabsarzt der Landwehr, Wilhelm Blümlein, die Idee zur Gründung einer freiwilligen Sanitätskolonne des Roten Kreuzes. 20 Grefrather machten mit. Johann Hasselmann wurde der erste Kolonnenführer, die technische Leitung übernahm Blümlein. Die Kolonne war zunächst dem Landwehrverein angeschlossen.
In Oedt riefen 25 Männer im April 1891 die „Freiwillige Sanitäts-Colonne“ des Kriegervereins ins Leben. In der Gaststätte Recken fand die Gründung statt.Dr. Hillebrand übernahm die technische Leitung, Kolonnenführer wurde August Reiners.
Im Sommer 1891 bekamen die Oedter Rotkreuzler 40 Mark Zuschuss vom Königlichen Landrath von Böninghausen, um Verbandsmaterial anzuschaffen. Besonders engagiert waren in Oedt die Eheleute Marianne und Karl-Heinz Breitenstein. Rund 40 Jahre waren beide in der Organisation aktiv und beim Blutspende-Dienst im Einsatz. Zudem haben sie sich darum gekümmert, dass die Oedter Gruppe vor 25 Jahren ein Zuhause an der Johannes-Girmes-Straße 19 neben dem Rathaus bekommen hat.
In Grefrath war das Rote Kreuz viele Jahre im Sportheim des SV Grefrath an der Nordkanal-Kampfbahn, Lobbericher Straße, untergebracht. Bis das Areal im Jahr 2007 verkauft und zum Baugebiet wurde. Zurzeit ist das DRK in einer Halle der ansonsten verwaisten Nato-Kaserne in Vinkrath untergebracht.
Aber Vorsitzender Lothar Scheufen sucht eine neue Bleibe, da die Zukunft der Kaserne nach dem Verkauf ungewiss ist. Das favorisierte Grundstück am Eisstadion sei noch nicht in trockenen Tüchern. Scheufen: „Aber wir geben nicht auf und sind überzeugt, dass wir eine Lösung finden.“
In Grefrath gehörte Martin Rosenow zu den besonders aktiven Ehrenamtlern. 40 Jahre war er im Einsatz, unter anderem beim Blutspende-Dienst und als Schatzmeister. Beim 100-jährigen Bestehen 1991 war Rosenow der dienstälteste Zugführer im Kreis Viersen. Und wenn Not am Mann ist, hilft er auch heute noch.
Überwunden ist das Tief beim Nachwuchs. Nach einigen Jahren Pause machen beim Jugend-Rot-Kreuz inzwischen 15 Kinder und Jugendliche mit. Sie sind mit von der Partie, wenn bei Übungen Verletzten-Darsteller gebraucht werden oder beim Dienst während der öffentlichen Laufzeiten im Grefrather Eisstadion.