„drogena“-Filiale: Zukunft ist ungewiss
Das Geschäft im früheren Schlecker-Ladenlokal in Oedt ist erneut geschlossen. Es soll umgebaut werden.
Oedt. „Herzlich willkommen“ steht auf einem weißen Din-A-4-Blatt, das an der gläsernen Eingangstür der „drogena“-Filiale am Niedertor hängt. Doch davon kann schon seit einiger Zeit nicht mehr die Rede sein.
Zunächst war laut Aushang wegen Urlaub geschlossen, dann ohne Angabe von Gründen. Zwischenzeitlich herrschte gähnende Leere im Ladenlokal, in dem vor „drogena“ Schlecker angesiedelt war: Alle Artikel wurden am vergangenen Wochenende ausgeräumt, es standen nur noch die Regale in dem Geschäft. Das hat sich in der Nacht zu Mittwoch wieder geändert: Am Niedertor 1 stehen nun Kartons.
„Das Sortiment wurde nicht so angenommen wie erhofft. Ich weiß nicht, warum der Kunde den Laden nicht annimmt“, so Holger Schmeding, einer der „drogena“-Geschäftsführer, im Gespräch mit der WZ.
Doch aufgeben kommt für ihn nicht in Frage: „Wieso? Das ist doch ein schönes Objekt!“ Zunächst müsse sein Unternehmen eine Marktanalyse machen. Dann werde umgebaut und wieder eröffnet. Und wie lange wird dies dauern? Wochen? Monate? Schmeding: „Das kann ich im Moment nicht sagen.“
Denn derzeit stehen bei „drogena“ andere Filialen im Vordergrund. Zum Beispiel soll heute in Willich-Schiefbahn ein neues Geschäft eröffnet werden. Zudem stehen Neueröffnungen in Osterath und Dorsten an.
„Wir hätten ein etwas professionelleres Auftreten erwartet“, sagt Axel Schulte, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Ortsleben Oedt/Mülhausen, mit Blick auf die „drogena“-Öffnungszeiten.
Er ist davon überzeugt, dass der von der Initiative „Perspektiven für Oedt“ und der Interessengemeinschaft angedachte Dorfladen die bessere Alternative gewesen wäre: „Unser Konzept hätte eine realistischere Chance gehabt, weil wir stärker auf die Wünsche der Kunden eingegangen wären.“
Trotzdem hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es bald wieder einen Drogerie-Markt in Oedt geben wird: „Es ist noch nicht zu spät. Ein Konzept lässt sich modifizieren.“ Und vielleicht ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis „Herzlich willkommen“ mehr ist, als nur zwei Worte auf einem weißen Blatt Papier.