Eissportzentrum: Jubiläum und Saisonstart

Das Eisstadion in Grefrath wird 40 Jahre alt. Am Sonntag wird die Halle für Läufer geöffnet.

Grefrath. Jubiläum im Eissportzentrum: Am Sonntag beginnt an der Stadionstraße die 40. Eislauf-Saison. Zwischen 1970 und 1972 wurde die Halle gebaut, im Januar 1972 war die Einweihung. Im Juni 1974 kamen der 400-Meter-Außenring und das heute überdachte Außenfeld dazu. Die Baukosten für die Anlage: 11,5 Millionen Mark (5,9 Millionen Euro). Davon waren rund 8,2 Millionen Mark (4,2 Millionen Euro) Zuschüsse von Bund und Land.

Wenn alle Bereiche in Betrieb sind, gibt es 8000 Quadrameter Eisfläche — es ist damit die größte Anlage in Deutschland. Wegbereiter für den Bau war in den 1960er-Jahren der damalige Grefrather Gemeindedirektor Josef Müllenbusch.

Zu Beginn gab es Besucherzahlen, von denen die Verantwortlichen heute nur träumen können. 150 000 waren es von Januar bis April 1972. Pro Saison wurden in den ersten Jahren rund 400 000 Menschen gezählt. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 gab es knapp 203 000 Besucher, in der Saison 2010/2011 waren es 164 000. Die wenigsten Gäste gab es bisher 2009: 162 000. Die meisten Tagesbesucher kamen an einem Sonntag im Jahr 1980: 11 000. Ingesamt gab es seit der Eröffnung rund 9,5 Millionen Besucher.

Gründe für die sinkenden Besucherzahlen gibt es mehrere. Zu den wichtigsten gehören das veränderte Freizeitverhalten und die enorm gestiegene Zahl an anderen Möglichkeiten wie Freizeitparks.

Joe Cocker, Harry Belafonte, Udo Jürgens, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg — so mancher bekannte Künstler gab in Grefrath seine musikalische Visitenkarte ab. Doch auch als Konzerthalle hat das Gebäude Konkurrenz durch Neubauten in Krefeld, Düsseldorf, Oberhausen, Köln und anderen Städten bekommen: König-Palast, ISS-Dome und diverse Arenen. Zudem sind ausverkaufte Konzerte an der Niers längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

Dafür hat sich die Anlage für Veranstaltungen im Sommer geöffnet. In den vergangenen Jahren gab es unter anderem Tattoo-Messen, US-Car- & Bike-Shows sowie Public-Viewing bei den Fußball-Welt- und Europameisterschaften der Männer.

Ein besonderes Ereignis gab es 1994: Auf dem Weg nach Lillehammer machte die olympische Flamme auch Station im Grefrather Eissportzentrum — ein bewegender Moment.