St. Martin Martinsfackeln strotzen vor Fantasie

Kempen. · Im Rathaus-Foyer ist am Freitag die traditionelle Fackel-Ausstellung eröffnet worden.

Schulen stellen ihre Martinsfackeln im Foyer des Rathauses aus, hier eine Gruppe des Gymnasiums Thomaeum.

Foto: JA/Lübke, Kurt

Kaum standen am Freitagmorgen die ersten Martinsfackeln im Rathausfoyer, blieben schon die ersten neugierigen Bewunderer vor den großen Fenstern stehen. Es lohnt sich auch, stehen zu bleiben und am besten jetzt, wo alle Fackeln ihren Platz gefunden haben, hinein zu gehen. Wieder einmal ist es den Kempener Schülern gelungen, mit viel Kreativität und sehr gutem Bastelgeschick, ganz tolle Fackeln zu schaffen. Selbst die jüngsten Schüler stehen da in nichts ihren großen Kollegen der weiterführenden Schulen nach.

Da tummeln sich zum Beispiel bei der Regenbogenschule Kinderbuchfiguren wie das „Girafolo“ oder der „Kleine Wutmacher“. Die Kinder sind auf tolle Ideen gekommen, wie ihre Figuren noch einmal richtig Pfiff erhalten – bis hin zum Ringelschwanz aus Stoff. Die Astrid-Lindgren-Schule hatte Lust auf Weltreisen. Da geht es nach Pisa oder zum Eiffelturm. Ein Heißluftballon lädt zum Mitfahren ein. Oder man reist bei einem anderen Schüler gleich in den Weltraum.

Die Katholische Grundschule an der Wiesenstraße hat sich mit Fabelwesen beschäftigt. Und ist bei der Erfindung von diesen Wesen sehr erfinderisch gewesen. Ein Teil ist der Kinderbuchwelt entnommen, aber viele Laternen sind wohl auch der Phantasie der Kinder
entsprungen.

Bei der Gesamtschule dreht sich viel um die bedrohte Welt der Fische. Nemos schauen da noch am fröhlichsten mit ihrem bunten Streifenkleid. Aber es gibt auch Doktorfische in Not. Hier haben ganz findige Schüler das Problem, wie man schwere Fackeln durch den ganzen Zug trägt, teilweise pfiffig gelöst. Sie können ihre Fackeln nämlich als Hüte tragen. Gespannt darf man sein, wie die Wasserquallen leuchten. Denn sie bestehen aus Kugel, die mit sehr viel Geduld und Sorgfalt mit kleinen bunten Pralinenförmchen beklebt wurden. Auf anderen Fackeln tummeln sich jede Menge stolze Pinguine.

Liebfrauen-Schüler haben sich
mit Kirchenfenstern beschäftigt

Die Liebfrauenschule Mülhausen hat sich mit Kirchenfenstern beschäftigt. Noch so eine akribische Feinarbeit, die sehr viel Geschick braucht. Unter anderem zieren wunderschöne Rosettenfenster die Fackeln. Auch hier darf man auf den leuchtenden Effekt im Zug gespannt sein. Viele Blicke zogen auch sofort die Fackeln auf sich, die Bilder des Expressionismus umsetzen. Farbenfroh zeigen sie eine ganze Epoche der Malerei. Da haben die Macher keine Scheu vor den großen Namen gezeigt. Sie sind am Luise-von-Duesberg-Gymnasium entstanden. Aber es gibt hier auch passend zu St. Martin Martinsgänse als Laterne, die so hoffentlich das Fest überleben. Ebenfalls haben die Schüler sich mit dem Thema Feuer beschäftigt. Da lodern Flammen auf den Fackeln, mal heftig, mal richtig warm und sanft. Auch hier gibt es übrigens, wie in fast allen Schulen, das Thema Umwelt zu sehen. Kein Wunder, wo doch die „Fridays-for- Future“-Bewegung die Kempener wie alle Schüler derzeit bewegt. Auffällig ist eine sehr große blaue Weltkugel. Unser blauer Planet, wie er noch aus dem Weltall leuchtet.

Markus Pricken, Lehrer an der Gesamtschule und Leiter der Fackelprämierungskommission, ist nicht nur stolz auf die Werke der Schulen, sondern auch auf seine Crew, die sich um den Aufbau kümmerte. Kimberley Jasak, Nina Jurado, Sarah Hormanns, Amelie de Haan, Franziska Schüren, Madeleine Smeets, Maximilian Korlakov und Tom Simon sind alle im neunten Schuljahr der Gesamtschule. Sie sind ein eingespieltes Team, schließlich sind sie teilweise schon seit Jahren hier aktiv. Nicht nehmen ließ es sich auch Peter Royen, der sich früher um die Ausstellung und Prämierung kümmerte, einen Blick auf die Fackeln zu werfen. Und der frühere Geschäftsführer des St.-Martin-Vereins, Christoph Endres, spendierte Berliner Ballen für die fleißigen Helfer.