Fest: Die heiße Altstadt rockt

Der Mai zeigte sich von seiner warmen Seite. Zehntausende Besucher schwitzten und feierten in Kempen.

Kempen. Heißes Maiwetter zum Altstadtfest: Das sorgte dafür, dass vor allem der Buttermarkt abends sehr gut besucht war. Live-Musik und ein kühles Bierchen lockten tausende Leute ins Freie — auf dem zentralen Platz der Stadt kamen Gäste von nah und fern zusammen. Erste Schwalben umkreisten diese frühsommerliche Szenerie, und der freitägliche Start mit der Coverband Sick’s Pack hätte nicht schöner sein können.

Etwas Ernüchterung folgte am Samstag: Die heißen Temperaturen hielten tagsüber viele Gäste weg, die wahrscheinlich lieber im Außenbereich des aqua-sol schwammen als in der City zu shoppen. Dennoch gab es dort viel zu entdecken.

Die Peterstraße hatte sich richtig herausgeputzt und war nicht länger nur Beiwerk. Unter roten Holz-Marienkäfern gab es Gitarristen, Zauberer, Karussell und Stände der ansässigen Geschäfte. Goldschmiedemeisterin Ute Ewert: „Wir verkaufen Schmuck und verschenken zum Muttertag Buchsbäumchen.“

Einmal um die Ecke war ein Schild „Die Ellenstraße bietet“ aufgestellt — Gastronomie, fliegende Händler und Einzelhandel waren vielfältig aufgestellt. Hier gab es Wein, dort Holunderlikör, da Gartenstuhlauflagen, etwas weiter Sommerkleider und Hüte. Elmar Lutter aus Soest präsentierte einen „revolutionären“ Zwiebel- und Gemüseschneider. Unzufrieden zeigte sich eine Einzelhändlerin (Name der Redaktion bekannt) am Samstagnachmittag: „Die Frequenz der Kundschaft ist bescheiden, die Kauflust fast gar nicht vorhanden.“

Simone Heine verkaufte auf der Kuhstraße Deko für Haus und Garten: Schwimmkerzen, Vasen, Muscheln. Schmackhaftes hatte der türkische Verein Ekin Dernegi für Erziehung, Kultur und Integration im Angebot: türkische Pizza, gefüllte Weinblätter und Weizengries.

Ebenfalls Köstliches gab es auf der Engerstraße bei spanischen Biobauern: Olivenöl und Tee aus den Blättern der Pflanze. Wenig weiter filzte Sigrid von Graevenitz mit Interessierten Freundschaftsbänder. „Das ist für meine Mama“, sagte Anna (13), die letzte Muttertags-Vorbereitungen anstellte.

Auf dem Buttermarkt, reihte sich ein lukullisches Angebot ans nächste: vom Geräucherten über Bratwurst, Bowle, Bier oder Süßes gab es für jeden das Richtige. Für tolle Stimmung und einen vollen Marktplatz sorgte am Samstagabend die Band Wallstreet. Bei aktuellen Hits und Liedern aus 70er und 80er Jahren feierten die Besucher auf dem Buttermarkt. Bier, Wasser und Limonaden flossen in Strömen. Es war ein heißer Musik-Abend.

Heiß war es auch gestern Nachmittag in der Innenstadt. Im Gegensatz zu Samstag zogen viele Menschen die City dem Freibad vor — dem verkaufsoffenen Sonntag sei Dank.