Volle Altstadt am Wochenende Frühlingsfest zieht Besucher nach Kempen

Kempen · Mit dem Wetter hatten die Veranstalter des Frühlingsfestes in diesem Jahr Glück: Viele Besucherinnen und Besucher genossen den Bummel und ein Glas Wein in der Sonne und verfolgten die Moden- und Produktschauen.

Ein Highlight beim Frühlingsfest sind die Moden- und Produktschauen. Der Kempener Tanztreff übernahm die Präsentation.

Ein Highlight beim Frühlingsfest sind die Moden- und Produktschauen. Der Kempener Tanztreff übernahm die Präsentation.

Foto: Norbert Prümen

Das 6. Frühlingsfest in der Kempener Altstadt macht seinem Namen diesmal alle Ehre. Nach langen Regenzeiten hat sich der Frühling pünktlich zum Wochenende eingestellt, bringt Sonne und Wärme. Und damit beste Bedingungen für ein Open-Air-Event. Viele Menschen – auch von auswärts – strömen in die Altstadt, nutzen am Wochenende das volle Programm, das Kempen zu bieten hat. Sie bummeln durch die geöffneten Geschäfte, machen Wochenendeinkäufe oder erwerben ein neues Kleidungsstück.

Die Plätze der Außengastronomie in den zahlreichen Restaurants und Cafés sind ausnahmslos gut belegt. Ein Tässchen Kaffee oder ein Glas Wein in der Sonne zu genießen, die dicken Winterjacken endlich ablegen zu können, das tut offensichtlich gut. Das Angebot vergrößern die rund 80 Händler, die der Einladung des Werberings Kempen in Zusammenarbeit mit der Veranstaltungsagentur XDream-Evens gefolgt sind.

Relativ locker verteilen sich die Stände über die Straßen der Altstadt. Etwas dichter bestückt ist die Judenstraße, die zudem mit fröhlichen Blumenmedaillons überspannt wurde. Leichte Schals aus Viskose, nahtlose Multifunktionstücher aus Mikrofaser, Sonnenhüte und -brillen passen zur kommenden Sommersaison. Dufthölzer in den Varianten Opium, Eukalyptus, Birne oder Meeresbrise verbreiten interessante Geruchserlebnisse.

Mit großem Vergnügen hüpfen Kinder über Trampolins

Mit Solarkraft betrieben werden die kleinen Figuren, die winkenden asiatischen Buddhas nachgebildet waren und nun in Form von Hunden, Fröschen oder Dinos daherkommen, die fröhlich ihre Pfoten schwingen. Insgesamt sind die Stände hochwertig. Es ist eine Mischung aus Kunsthandwerk, Accessoires, Schmuck, von Kuriosem und Nützlichem.

 Das Frühlingsfest ist als Familienfest gedacht. Für Kinder gibt es einige Attraktionen, hier das Bungee-Trampolin.

Das Frühlingsfest ist als Familienfest gedacht. Für Kinder gibt es einige Attraktionen, hier das Bungee-Trampolin.

Foto: Norbert Prümen

An der Ecke Judenstraße/ Buttermarkt steht Romana Maruhn mit ihren handgearbeiteten Kunstwerken aus Ton. Die Kempenerin betreibt ihre Tonkunst seit rund 20 Jahren als Hobby. Auf den Kempener Märkten ist sie erst zum dritten Mal. „Ich bekomme viel positives Feedback“, sagt sie, und dass die Gespräche über ihre Kunst für sie selbst sehr bereichernd seien. Auf der Kuhstraße bieten zwei Händler an großen Ständen kulinarische Spezialitäten aus Frankreich an. Riesige Nougatstücke aus dem Elsass locken die Schleckermäuler, daneben werden Käsespezialitäten angeboten, die ebenfalls verführerisch duften.

Ganz besonders wurde an die Kinder gedacht. Auf der Peterstraße steht eine Hüpfburg, auf der Judenstraße kann gegen eine geringe Gebühr wieder der Bobby-Car-Führerschein gemacht werden. Ein kleines, historisch anmutendes Karussell steht ebenfalls auf der Judenstraße. Auf dem Buttermarkt ist erstmals ein großes Metallgerüst aufgebaut worden. Darin wurden Tragegeschirre an Gummiseilen eingehängt. Mit großem Vergnügen hüpfen hier Kinder über Trampolins meterhoch in die Lüfte. Auch die großen Bälle, in denen sich Kinder trocken über eine Wasserfläche in einem flachen Pool rollen, erfreuen sich wieder großer Beliebtheit.

Auf dem Buttermarkt befinden sich dicht gedrängt die Stände für das leibliche Wohl. Steaks und Würstchen glühen auf dem Schwenkgrill, Lachs räuchert und gart am offenen Holzfeuer, Burger in diversen Variationen, Pommes und Crêpes werden angeboten. Dazu Getränke aller Couleur, etwa Weine aus der Pfalz. Oder vielleicht auch nur ein Softeis in der Sonne. Alle Sitzplätze sind besetzt, auch die extra aufgestellten Strandkörbe und die neuen rustikalen Holzhütten, die der Werbering angeschafft hat, um nach leidigen Erfahrungen geschützte Sitzmöglichkeiten anbieten zu können. Sie bieten eine Art bayerisches Ambiente, sind beleuchtet und gemütlich ausgestattet.

Die hohen, elegant wirkenden Stehtische aus schwarzem Kunststoffgeflecht in der Mitte des Platzes sind ebenfalls dicht umlagert, denn von hier aus lässt sich das Hauptevent am besten genießen. Herzstück des Frühlingsfestes ist die aufwendige Moden- und Produktschau auf der überdachten Bühne, die durch einen vorgezogenen Laufsteg in den Platz hinein vergrößert wurde. Rund 20 Mitglieder des Kempener Werberings lassen bei dieser Show ihr Sortiment „tanzen“. Denn präsentiert werden vor allem Kleidung, aber auch Schmuck, Brillen, Fahrräder und Kochgeschirr durch kleine und große Tänzer zu guter Musik.

Charmant, sorgfältig vorbereitet und gut gelaunt wird das mehr als einstündige Event erneut moderiert vom Kempener Markus Lunau, der als „Der Mann mit dem Hut“ bekannt ist. Und der diesmal auch seine Tochter Shanti als Co-Moderatorin mitgebracht hatte. Während in den Vorjahren die Krefelder Tanzschule Mine Sports für die Darbietungen verantwortlich war, wurde in diesem Jahr der Kempener Tanztreff von Jutta Reifenrath mit der Durchführung beauftragt. Sie legte die Darbietungen etwas ruhiger und konservativer an.

Die Kleidung bietet eine breite Palette von elegant bis sportlich und ist in jedem Fall eines: tragbar. Unifarbene Teile werden mit grafisch gemusterten Stücken kombiniert. Jeans und dunkelgrüne Hosen werden mit hellen Oberteilen in frischen Puderfarben aufgepeppt. Nachhaltigkeit ist ein Thema. Und Inklusion: Bei einer Darbietung sind auch Menschen mit einer Behinderung dabei. Die Schau unterstreicht auch eines: den Rang Kempens als herausragende Modestadt am Niederrhein.