Grefrath und Kempens sind dabei Erste Ideen für Projekte in der „Leader“-Region

Grefrath · Das Umfeld der Burg Uda soll attraktiver gestaltet werden. Davon sollen Einheimische ebenso profitieren wie Touristen.

 Vertreter der beteiligten Kommunen und die Regionalmanagerinnen Melanie Dornis und Katharina Genç (hinten Mitte von links) gaben im Herbst 2023 den Startschuss für die „Leader“-Region „Lemini“.

Vertreter der beteiligten Kommunen und die Regionalmanagerinnen Melanie Dornis und Katharina Genç (hinten Mitte von links) gaben im Herbst 2023 den Startschuss für die „Leader“-Region „Lemini“.

Foto: Norbert Prümen

Das Umfeld der Burg Uda in Grefrath-Oedt soll schöner werden. Das Ziel: den Bereich attraktiver zu gestalten und für Einheimische ebenso wie für Touristen aufzuwerten. Gelingen könnte das Vorhaben durch eine Förderung aus dem „Leader“-Programm der EU. „Leader“ steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale“, also für die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Und das über Kreisgrenzen hinweg.

Im Frühjahr 2022 bewarben sich die sechs Städte und Gemeinden Grefrath, Kempen, Wachtendonk, Rheurdt, Kerken und Issum gemeinsam, bekamen einige Zeit später die Zusage der Förderung. Seither bilden sie die „Leader“-Region Mittlerer Niederrhein – abgekürzt: Lemini. Förderungen gibt es für Ideen und Projekte, die von Bürgerinnen und Bürgern angestoßen werden. Die Summe kann sich sehen lassen: So stehen der Region Fördergelder in Höhe von bis zu 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen Projekte auf den Weg gebracht werden sollen, die zu einer positiven regionalen Entwicklung beitragen.

Daneben müssen die beteiligten Kommunen im Laufe der Förderperiode einen Eigenanteil von 350 000 Euro aufbringen.

„Wir hoffen, dass eine Förderung mit Leader möglich sein wird“, sagt Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) mit Blick auf die Umgestaltung des Burg-Bereichs: „Die Burg Uda und ihr Umfeld werden vielfältig genutzt. In der Burg finden standesamtliche Trauungen, Märchenstunden des Heimatvereins und einiges mehr statt. Dort beginnt ein beliebter Wanderweg, und Camper können den Stellplatz nutzen. Und ganz in der Nähe haben auch Paddler ihren Startpunkt.“ Das Projekt für Oedt befindet sich aktuell noch in der Planungsphase. Sobald diese abgeschlossen ist, will die Lokale Aktionsgruppe (LAG) darüber abstimmen. Die LAG bespricht die eingereichten Ideen und entscheidet, welches Projekt für die Region sinnvoll wäre. In diesem Gremium sitzen Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen, der Wirtschaft und dem sozialen Bereich – neben dem 1. Vorsitzenden Paul Hoene, Bürgermeister der Gemeinde Wachtendonk, ist beispielsweise Kempens Wirtschaftsförderer Stefan von Laguna in diesem Gremium vertreten, ebenso Grefraths Wirtschaftsförderin Laura Bürkert, aber auch Bernd Schoenmackers, der Geschäftsführer der Sport- und Freizeit gGmbH aus Grefrath, der Politikwissenschaftler Klaus-Peter Hufer aus Kempen und der Inhaber der Bäckerei Hoenen aus Tönisberg, Thomas Hoenen. Die nächste Sitzung des Gremiums findet im Juni statt.

Bis dahin hofft das Regionalmanagement, noch weitere Projekte für die Sitzung zu erhalten. Klimafreundliche Grünstreifen, mobile Bühnen, öffentlicher Lastenrad-Verleih oder sogar eine Gemeinschaftsküche: Das Regionalmanagement der „Leader“-Region „Lemini“ bekommt unterschiedlichste Ideen zugesendet. „Wir freuen uns, dass wir so zahlreiche Ideen bekommen und sind positiv überrascht von der Kreativität der Menschen“, berichtet

Katharina Genç, Regionalmanagerin bei „Lemini“.

Die Förderphase geht noch bis Ende 2028. Bis dahin können laufend Projektideen eingereicht werden. Bei der letzten Sitzung in der Dorfstube in Wankum im März wurden die eingereichten Ideen schon intensiv besprochen. In der Dorfstube befindet sich das „Leader“-Büro. Das Regionalmanagement ist die Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger: Seit September können sie aus den beteiligten Kommunen Ideen und Projekte einbringen, die möglicherweise für eine Förderung durch das „Leader“-Programm in Frage kommen. Sie müssen in eines der Themenfelder passen, die gefördert werden. Das sind die Themenfelder „Tourismus, Freizeit und Kultur“, „Mobilität und Verbindungen“, „Regionalität und Nachhaltigkeit“ sowie „Lebenswerter Niederrhein“.

„Aktuell kommen laufend Ideen rein und wir arbeiten daran, diese auszuarbeiten und zur Projektreife zu bringen“, erklärte Melanie Dornis, ebenfalls
Regionalmanagerin.