Gartenkunst unter freiem Himmel
Auf dem Gelände der Baumschule Höfkes zeigen 40 Künstler ihre Werke.
Unterweiden. Acht Hektar feinste Gartenlandschaft, darin Kunstwerke namhafter europäischer Künstler und dazu lukullische Genüsse — dieser Dreiklang brachte das Eröffnungs-Wochenende der Kunstschau „Skulptur & Garten 7“ auf dem Gelände der Baumschule Höfkes in Schwingung.
Verlangte das Wetter in der Woche zuvor den Machern noch alles ab, so wurden sie am Wochenende für ihre Mühe mit viel Sonne und zahlreichen Gästen belohnt. Bis Ende September dauert die „Kunstmesse unter freiem Himmel“.
Von Beginn an realisiert der Krefelder Galerist Egon Heidefeld zusammen mit Baumschule-Besitzer Rudolf Höfkes die Kunstschau. „Ein Mammutprojekt“, wie Heidefeld im WZ-Gespräch sagt, doch erfahre er stets „eine befriedigende Erfüllung durch die tolle Wertschätzung aller“.
450 Kunstwerke von 40 Künstlern aus sieben europäischen Nationen zeigt „Skulptur & Garten 7“ — vom „gelben Raben“ des Blauschäfers Rainer Bonk (30 Euro) bis zur 40 000 Euro teuren Bronzeskulptur von Clemens Pasch. Sein Sohn Christoph (Unterweiden) zeigte auch eigene Werke, etwa „Die schöne Marie“ oder die „Na und?“ fragende Frau. Zur lokalen Künstlerriege gehört ferner Ben Füsers aus Oedt mit seinen Rost-Skulpturen.
„Rost entspricht dem Zeitgeist, als vergängliches Gut einer Wegwerfgesellschaft“, stellt Künstler Reimund Franke (Meerbusch) fest. Entsprechend gefragt sind seine Rost-Look-Spiralen, Hirsche und Böcke. Zur wirklich großen Kunst gehören aber eher Frankes Bronzen, die er schwarz-grün patiniert, etwa die „kleine Tänzerin“. Der Kreative erfreut sich „am Ambiente“ der Schau in Unterweiden: „Die Baumschule ist eine Anlage voller Ideen!“
Wenn Erika Post arbeitet, kämpft sie mit und für die Keramik. Ihre „Aufbrüche“ genannten Arbeiten aus rotem Ton, in den sie Kupferoxid einmischt und bei 1200 Grad Celsius einbrennt, wirken im Zusammenspiel von Stärke und Zerrissenheit. Die offene Struktur verleihen den Torsos, Kuben und abstrakten Objekten sensible Spannung. Als Objekte für den Garten sind die frostfesten, wetterbeständigen Kunstwerke gut geeignet.
Sabine Lucas hat ihr Glück im Glas gefunden. Ihre überlebensgroßen Pusteblumen aus buntem Glas gehören zu den Hinguckern der Schau, ebenso die im und vom Baum hängenden bunten, runden Glasscheiben.
Das Lustwandeln über das 80 000 Quadratmeter große Areal regt Wahrnehmung an, verführt zum Träumen und Kaufen, ist ein Ausdruck von Lebensfreude. „Kunst darf auch ein Spiegel des Schönen sein“, bemerkt Galerist Heidefeld, der sich auf viele Gäste im Sommer freut.