Nur CDU und FDP sind zufrieden
Obwohl sie zugelegt haben, hadern SPD und Grüne mit dem Ergebnis. Viele neue Gesichter im Gemeinderat.
Grefrath. Drei Sieger, ein Verlierer: Dieses Ergebnis der Wahl zum Grefrather Gemeinderat signalisiert der Blick auf die nackten Zahlen. Doch was sagen die Vertreter der Parteien?
Von 42,7 auf 47,1 Prozent zugelegt hat die CDU. „Die zwei verlorenen Wahlbezirke sind ein kleiner Wermutstropfen“, sagte die Partei-Vorsitzende Kirsten Peters. Trotzdem sei das gute Ergebnis ein Auftrag der Wähler, den man nun erfüllen wolle — mit welchen Partnern, das muss sich noch zeigen. Peters: „Wir werden mit allen reden.“
„Nein, wir sind nicht zufrieden. Man kann nicht damit zufrieden sein, wenn nur 52 Prozent der Bürger wählen gehen“, ärgerte sich SPD-Chef Roland Angenvoort über die Wahlbeteiligung. Sie ging im Vergleich zu 2009 um zehn Prozentpunkte zurück. Dabei gebe es genug kommunalpolitische Themen.
„Das reicht nicht für einen Politikwechsel in der Gemeinde“, so der SPD-Vorsitzende mit Blick auf das Abschneiden seiner Partei mit 33,6 Prozent (plus 2,4 Prozent). Trotzdem sei das Ergebnis gut. Angenvoort: „Dass wir zwei Wahlbezirke holen können, war nicht unbedingt zu erwarten.“ Dass auch sein eigener Bezirk dazu gehörte, freute den Oedter natürlich. Nun müsse man sehen, was möglich sei, wie man Akzente setzen könne. Angenvoort: „Aber die FDP hat sich ja nicht als verlässlicher Verhandlungspartner erwiesen.“
Auch bei den Grünen war die Stimmung trotz 13,3 Prozent (plus ein Prozent) verhalten. Fraktions-Chef Dirk Drießen: „Wir haben unser Ziel, uns zu verbessern, erreicht. Aber wir hatten uns mehr erhofft.“ Gerne hätte man bestimmte Entscheidungen, wie den Kunstrasenplatz, die Zukunft des Rathauses sowie die Beiträge für Kindergärten und Offene Ganztagsschule noch einmal auf die Tagesordnung gebracht. Nun wolle man nach vorne schauen. Erster Ansprechpartner sei nach der Wahl die SPD. „Wir werden auch Gespräche mit der CDU führen“, so Drießen.
Für die FDP zeigte sich dagegen Werner Mülders ganz zufrieden mit dem Abschneiden seiner Partei — trotz 6,3 Prozent Minus. Der Bundestrend sei ausschlaggebend für die Schlappe. „So viel Mist wie da oben gemacht wird, kann man unten nicht auffangen“, so Mülders. „Wir haben gute Arbeit gemacht und uns die Stimmen hier selbst erarbeitet. Damit können wir zufrieden sein“, befand auch Horst Lübke.
Mülders betonte, dass es in Grefrath keine schwarz-gelbe Koalition geben werde: „Ich traue mir zu, nach Sachlage zu entscheiden.“ Das Hauptproblem der Zukunft sei, dass man kein Geld zum Gestalten habe. Mülders: „Wir müssen sehen, dass wir nicht bei den Falschen sparen.“
Einige neue Gesichter werden im künftigen Gemeinderat zu sehen sein. Für die CDU haben Christian Kappenhagen, Dietmar Maus, Markus Funken, Andrea Wolfers, Pascal Strux und Alfred Knorr aus dem Stand ihre Wahlbezirke geholt. Über die Reserveliste ziehen in den Rat Margit Heinze-Süselbeck und Jürgen Henrichs (beide SPD), Bettina Wimmers, Marcus Lamprecht und Jens Ernesti (Grüne) sowie für die FDP Gordon Dregger ein.