Geheimnisse von St. Peter

Wie alt die Kapelle im Süden der Stadt genau ist, steht nicht fest. Nur, dass sie die älteste Kirche in Kempen ist.

Kempen. Wann genau die St. Peter Kapelle erbaut wurde, ist nicht sicher. Es wird vermutet, dass sie um 800 in Ziegelbauweise errichtet wurde. Historisch belegt ist, dass der Kern der Kapelle aus dem 12. Jahrhundert stammt. St. Peter ist die älteste Kirche des Kempener Landes.

Ganz sicher ist, dass das schmucke Gotteshaus im Süden der Stadt Kempen ein Anziehungspunkt für Spaziergänger und Radfahrer ist. Bei der Wahrzeichen-Umfrage der WZ landete die Kapelle auf dem vierten Platz. In der zweiten Folge unserer Top-5-Serie geht es deshalb um die Geschichte der Kapelle.

Auf der Wiese vor der Kirche wurde im Jahre 1745 eine Schule errichtet, die durch diverse Stiftungen finanziert wurde. Der Kirchmeister und die Nachbarn behielten sich das Recht vor, einen Lehrer selbst zu bestimmen, der teilweise mit Naturalien bezahlt wurde.

Da es zu dieser Zeit noch keine Schulpflicht gab, blieben viele Kinder in der Erntezeit der Schule fern. Im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Schuldisziplin, es gab mehr Schüler — das Gebäude musste deshalb mehrfach erweitert werden. 100 Kinder hatten damals in einem Raum Platz. Da würden die Eltern heutzutage auf die Barrikaden gehen.

Bis 1962 wurde in acht Klassen unterrichtet. Der letzte Lehrer war Heinrich Michels. Ein Jahr später wurde die Landschule abgerissen, die Schüler hatten ihr neues Domizil in dem Neubau der Landvolksschule St. Peter bezogen.

Seitdem gibt es einen freien Blick auf die Kirche, die nun dank des 2008 gegründeten Fördervereins St. Peter in neuem Glanz erstrahlt. Der Verein sorgt nicht nur für den Erhalt der Kapelle, sondern öffnet jeden ersten Sonntag von Mai bis September zwischen 13 und 17 Uhr die Pforten des Gotteshauses. Kontakt: Maria Birmes, Tel. 02152/53928, E-Mail: maria.birmes@t-online.de