Grefrath Gemeinde Grefrath hat zu wenige OGS-Plätze
Für den Standort in Grefrath gibt es eine Warteliste. In Oedt sind nach Angaben der Verwaltung ausreichend Plätze vorhanden.
Grefrath/Oedt. Erstmals gibt es für die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) am Standort Grefrath — 2012 wurden die GGS Grefrath und Oedt organisatorisch zusammengelegt — eine Warteliste für die Offene Ganztagsschule (OGS). Für das kommende Schuljahr hätten noch nicht alle Kinder einen Platz sicher. Das erfuhren am Montagabend die Mitglieder des Schulausschusses. Sie hatten sich in der Oedter Grundschule, Am Schwarzen Graben, zur Sitzung getroffen.
Maximal 125 Kinder können in Grefrath in der OGS betreut werden. Acht Eltern hatten bei der Anmeldung einen unvollständigen Fragebogen abgegeben, vier hatten nicht die Kriterien erfüllt und wurden deshalb abgelehnt. Am Standort Oedt werden alle Kinder aufgenommen. Platz gibt es dort für 75. Zurzeit liegen 56 Anmeldungen vor. Fünf Plätze werden optional für Flüchtlingskinder frei gehalten. Das waren die Fakten, die Schulleiterin Berrit Liebisch-Wiggert vortrug.
Als den Organisatoren klar wurde, dass nicht alle Kinder einen OGS-Platz erhalten würden, sei ein Fragebogen erarbeitet worden. Mit neun bis zwei Punkten wurden die Kriterien auf dem Fragebogen bewertet. So bekommen beispielsweise Alleinerziehende und „vollberufstätige“ Elternteile die höchste Punktzahl und die niedrigste diejenigen, die Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bekommen. Dazwischen liegen unter anderem verschiedene Staffelungen von Berufstätigkeit. Geschwisterkinder erhalten vier Punkte.
Der Fragebogen habe für einige Verwirrung bei den Eltern gesorgt, stellte Dorothea Heller (SPD) fest: Ob denn die Kinder, die einen Platz erhalten würden, diesen auch sicher hätten? „Die Eltern unterschreiben einen Vertrag, der für ein Jahr gilt“, erklärte Liebisch-Wiggert. Danach würden die Karten wieder neu gemischt.
Ein weiteres Thema in der Sitzung war die Schulsozialarbeit. Die Schulleitung und -pflegschaft der GGS hatte in einem Schreiben an die Verwaltung berichtet, dass in diesem Schuljahr bisher aus Personal- und Geldmangel keine Schulsozialarbeit geleistet werden konnte. Deshalb benötige man mehr Mittel, damit die GGS Grefrath in Kooperation mit dem Träger „In Via“, eine geeignete Kraft finden kann.
Schulamtsleierin Elvira Müller-Deilmann fasste ihr Antwortschrieben zusammen. Darin habe sie daraufhin gewiesen, dass „eine Erhöhung der Haushaltsmittel für diesen Zweck der Rat im Rahmen der Haushaltsberatungen entscheiden muss“. Außerdem habe sie eine Zusammenarbeit der Bereiche „Sozialarbeit für Flüchtlinge“ und „Sozialarbeit für die Grundschule“ ins Spiel gebracht.
In der Vorlage für die Sitzung hatte Müller-Deilmann vorgeschlagen, aus den vom Land gezahlten Mitteln „Betreuungspauschale nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG)“ einen Betrag von 12 000 Euro pro Jahr für Schulsozialarbeit zu verwenden. Die Begründung: „Damit soll eine erfolgreiche Beschulung und die Integration von Flüchtlingskindern sichergestellt werden. Zusammen mit den noch für Schulsozialarbeit vorhandenen 11 000 Euro stünden somit 23 000 Euro pro Jahr für Sozialarbeit an der GGS Grefrath zur Verfügung.“ Bevor jedoch weitere Schritte in die Wege geleitet werden könnten, müsse die für diesen Monat angekündigte 9. Novellierung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes abgewartet werden.
Wie hoch sie den Beratungsbedarf einschätze, wollte Heller von Liebisch-Wiggert wissen. Das sei schwierig, war deren Antwort. Der regelmäßige Kontakt mit Eltern, dem Jugendamt, das Kümmern um Schulschwänzer sowie die Förderung des gemeinsamen Lernens erfordere immer mehr Aufwand. Sechs bis sieben Stunden pro Woche für beide Standorte seien „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“.
„Sind denn die geplanten 23 000 Euro ein Tropfen auf dem heißen Stein?“, hakte Karl-Heinz Jacobs (CDU) nach. Diese Frage konnte von der Besucherbank aus beantwortet werden. „Damit kann man wahrscheinlich ein Schuljahr lang eine halbe Stelle finanzieren“, sagte Tamara Elias, Geschäftfüherrin von „In Via“. Mit dem Verband hat die Gemeinde einen Kooperationsvertrag für die Schulsozialarbeit.
Bevor der Ausschuss die Vorlage zur Kenntnis nahm, warf Maren Rose-Hessler (Grüne) noch ein, die Sicherung der Schulsozialarbeit immer nur auf ein Jahr zu beschränken, sei „nicht sehr nachhaltig“.