Grefrath Startbahn auf dem Niershorst bekommt ein Gitternetz

Grefrath. · Die trockenen Sommer haben dafür gesorgt, dass der Mutterboden nach und nach wegweht.

Mitglieder des Luftsportvereins Niederrhein verlegen Gitter, damit die Bahn nicht länger in Mitleidenschaft gezogen wird.

Foto: Wolfgang Kaiser

Auf dem Flugplatz Niershorst ruht zurzeit der Flugverkehr. Grund sind umfassende Sanierungsarbeiten auf der Start- und Landebahn. Erledigt werden sie von Mitgliedern des Luftsportvereins Niederrhein (LVN) – und zwar ehrenamtlich. Am Sonntag haben sie mit der Arbeit begonnen, am kommenden Wochenende wollen sie fertig sein.

Der Flugplatz wurde Ende der 1950er-Jahre gegründet. Damals hat man offenbar gute Arbeit geleistet, denn bisher war keine größere Umbaumaßnahme notwendig. Das hat sich mit den vergangenen heißen Sommern geändert: „Die Bahn ist nach drei Jahren weggeweht, das war früher nie ein Problem“, sagt LVN-Vorsitzender Heiko Meertz. Die Bahn verschwinde mit der Zeit, dem habe man entgegenwirken müssen: Momentan werden Gitterplatten in den Boden eingelassen, so genannte Perfo-Platten. Sie verhindern, dass bei Trockenheit der Mutterboden weggeweht wird. Bei Regen verhindern sie, dass die Flugzeuge die Bahn beim Bremsen beschädigen.

Für die Sanierung waren viele Genehmigungen notwendig

Die Idee, die Bahn zu sanieren, habe man bereits vor zwei Jahren gehabt, sagt Meertz, man habe allerdings vor der Realisierung eine Menge Genehmigungen einholen müssen. Nun sei alles mit den beteiligten Behörden abgestimmt. Der Naturschutzbund habe zugestimmt, auch die Bezirksregierung habe hervorragend mitgespielt und sich sehr kooperativ verhalten. Bereits vor Jahresfrist begannen die vorbereitenden Arbeiten. Auf einer Fläche von 40 mal 700 Metern wurde Mutterboden aufgetragen, damit jetzt die Gitter problemlos verlegt werden und in den Boden eingewalzt werden können.

Die Gitter werden auf einer Breite von zwölf Metern und einer Länge von 700 Metern verlegt, also länger als die eigentliche Start- und Landebahn. 14 bis 20 Vereinsmitglieder sind damit aktuell von morgens bis abends beschäftigt. Das bislang sonnige Wetter spielt ihnen in die Karten, aber auch der viele Niederschlag der vergangenen Woche: Dadurch ist der Boden nicht so trocken. Die neuen Platten haben noch einen durchaus angenehmen Nebeneffekt: Durch sie sind die Flugzeuge schneller und heben früher ab. Sie überfliegen damit die Häuser deutlich höher, wobei man mit den Anliegern schon lange keine Probleme mehr hat, so Meertz.

Allmählich wird es ohnehin ruhiger um den Flugplatz Niederhorst in Grefrath. Die Segelflieger haben ihre Saison bereits beendet. Der Motorflug geht zwar weiter, ist aber in der dunklen Jahreszeit deutlich reduziert. hd