Pedelec-Kurse in Grefrath Unfälle mit dem Pedelec vermeiden lernen

Grefrath · Die zunehmende Zahl von Pedelecs im Straßenverkehr bedeutet auch mehr Unfälle. Die Betroffenen sind meist Senioren. Der ADAC bietet in Grefrath Kurse zur Unfallvermeidung an.

Oft unterschätzen gerade ältere Fahrer das höhere Gewicht und die stärkere Beschleunigung des Pedelecs im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad.

Foto: Thomas Schubert

(emy) Wenn die Temperaturen in Richtung Frühjahr wieder steigen, werden zunehmend mehr Menschen mit dem Zweirad unterwegs sein. Und dabei nimmt vor allem die Nutzung von Pedelecs seit Jahren stetig zu. Die Fahrräder mit elektrischer Trittunterstützung sind beliebt für Ausflüge und gerade auf kurzen Strecken zwischen drei und zwölf Kilometern auch eine gute Alternative zum Auto. Allerdings: Je mehr Menschen aufs Pedelec steigen, desto mehr Unfälle gibt es auch damit. Der ADAC warnt – und bietet Präventionskurse an, die unter anderem in Grefrath stattfinden.

In Nordrhein-Westfalen starben 2022 laut NRW-Verkehrsunfallstatistik 48 Menschen bei Pedelec-Unfällen und damit 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt verunglückten 6766 Menschen im Jahr 2022 mit einem Pedelec, das sind 42 Prozent mehr als im Jahr davor. Auf einen neuen Höchststand stieg die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrer 2022 im Kreis Viersen. Es gab 104 Leichtverletzte (2021: 68), 23 Schwerverletzte (2021: 22) und einen Verkehrstoten (2021: 0). Die Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.

Oftmals unterschätzen gerade ältere Fahrer das höhere Gewicht und die stärkere Beschleunigung des Pedelecs im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad. Etwa 45 Prozent der 2022 verunglückten Pedelec-Fahrer in NRW waren älter als 65 Jahre. Der Kreispolizei Viersen bereitet diese Entwicklung besondere Sorge. „Der Anteil wird weiter zunehmen“, sagte Peter Tillmanns, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Viersen, im vergangenen Frühjahr bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022. Denn Pedelecs verkaufen sich gut, sind eben insbesondere bei Senioren beliebt. „Sie verhalten sich aber anders als Fahrräder“, warnt Tillmanns.

Der ADAC Nordrhein empfiehlt deswegen, den sicheren Umgang mit dem Pedelec regelmäßig zu üben. So ließen sich nicht nur Stürze, sondern auch viele gefährliche Situationen im Straßenverkehr vermeiden.

Im Rahmen seiner Verkehrssicherheitsarbeit bietet der ADAC Nordrhein darum von März bis Oktober insgesamt 34 Pedelec-Kurse in vier Städten an, darunter Grefrath. Ein zertifizierter Radfahrtrainer gibt den Teilnehmern Tipps zum Anfahren, Bremsen und Ausweichen sowie Verhalten in heiklen Verkehrssituationen.

Die jeweils dreistündigen Praxis-Kurse in Grefrath finden statt am 20. April, 11. Mai, 22. Juni und 20. Juli auf dem Parkplatz am Eisstadion, Stadionstraße 161. Sie gehen von 11 bis 14 Uhr und kosten 29 Euro. Anmeldung telefonisch unter 0221 4727626 oder per E-Mail an vku@nrh.adac.de. Die Teilnehmer müssen das eigene Pedelec/E-Bike, festes Schuhwerk und einen Helm mitbringen.

(emy)