Winterwetter 38 Unfälle auf glatten Straßen in Wuppertal

Update | Wuppertal · Die Zusammenstöße häuften sich am Mittwochabend und in der Nacht. Der Berufsverkehr am Donnerstag verlief geordnet.

In der Elberfelder Innenstadt blieben am Mittwochnachmittag viele Caféplätze leer.

Foto: Katharina Rüth

Der Schnee hat am Mittwoch ganz Wuppertal bis ins Tal in eine Winterlandschaft verwandelt – und das Stadtleben gehörig ausgebremst. Zum Glück blieben schwere Unfälle aus, wohl auch deshalb, weil viele vorsorglich weniger unterwegs waren.

Zwischen Mittwochmorgen 8 Uhr und Donnerstagmorgen 8 Uhr zählte die Polizei 38 Zusammenstöße auf Wuppertals Straßen. Allerdings häuften sich die Unfälle am Mittwoch. Der Donnerstagmorgen verlief auf den Straßen trotz weiter andauernder Glätte ruhig. Die Hauptverkehrsstraßen sind geräumt, einige Nebenstraßen allerdings noch nicht. Aber: Es ist für die nächsten Tage kein weiterer Schneefall in der Region angesagt.

Der Schneefall setzte am Mittwoch später ein als von einigen Prognosen vorausgesagt und war auch weniger ergiebig: Erst gegen 14 Uhr begannen kleine Flocken zu fallen, bildeten bis 19 Uhr eine Schneedecke von etwa sieben Zentimetern – und nicht bis zu 40 Zentimetern, wie zunächst befürchtet. Gegen Abend verstärkte sich allerdings die Glätte.

Die Prognosen hatten die Stadt schon früh Vorsorge treffen lassen. So beschloss der Krisenstab der Stadt am Morgen, dass der Unterricht an allen Schulen um 12 Uhr endet. „Damit soll sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler vor dem Schneefall sicher nach Hause kommen“, hieß es in der Mitteilung dazu. Jüngere Kinder, die zu Hause nicht betreut werden konnten, wurden in der Schule betreut, bis die Eltern sie abholten. Am Donnerstag sind die Schulen wieder normal geöffnet. Eltern entscheiden selbst, ob der Schulweg für ihre Kinder sicher ist.

Auch um die Verwaltungsmitarbeiter war die Stadt besorgt. Damit diese vor Beginn des Schneefalls nach Hause kommen konnten, schloss die Stadt die Bürgerämter ab 12.30 Uhr. Damit waren keine Besuche im Standesamt, Einwohnermeldeamt oder Straßenverkehrsamt mehr möglich. Aus dem gleichen Grund wurden um 13 Uhr auch die städtischen Bäder geschlossen. In der Mitteilung hieß es, es sei nicht absehbar, ob sie am Donnerstag wieder pünktlich öffnen. Bürger sollten sich vor einem Besuch telefonisch erkundigen.

Stadtwerke stellten
den Busverkehr ein

Die Stadtwerke stellten gegen 15.30 Uhr den Busverkehr im ganzen Stadtgebiet ein, einige Busse waren nicht rechtzeitig im Betriebshof und standen daher noch im Stadtgebiet. Die Schwebebahn fuhr aber weiter. Am Donnerstag lief der Verkehr wieder.

Die Autofahrer waren offenbar schon ab Mittwochmorgen gut auf das Wetter vorbereitet. Nach Angaben der Polizei hatte es am Morgen keine witterungsbedingten Unfälle in Wuppertal gegeben. Am Nachmittag waren die Straßen leerer als zu Berufsverkehrszeiten üblich und der Verkehr lief deutlich langsamer auf den Straßen, auf denen eine dünne Schicht grauer Schneematsch lag. Selbst auf der B7 hatten die Autos den Matsch nicht weggefahren.

Im ganzen Städtedreieck Wuppertal/Solingen/Remscheid meldete die Polizei bis Mittwoch, 19 Uhr, aber dennoch insgesamt 49 Unfälle aufgrund von Glätte. Dabei ist niemand verletzt worden, es blieb laut Polizei bei Blechschäden von insgesamt rund 200 000 Euro. Gegen 16 Uhr ist laut Polizei ein Wagen des Lebensmittellieferservices „Picnic“ auf der Uellendahler Straße von der Fahrbahn abgekommen und seitlich auf dem Grünstreifen gelandet. Der Fahrer blieb unverletzt, doch der Wagen musste geborgen werden.

Am Nachmittag war auch die Fußgängerzone der Elberfelder City auffällig leer, auch wenn weiterhin einige Menschen mit Tüten und Schirmen unterwegs waren. Tische und Stühle im Außenbereich von Cafés waren von Schnee bedeckt, nur wenige Unerschütterliche schlürften einen Kaffee unter der Überdachung. Der Markt auf dem Platz am Kolk war gegen 16 Uhr bis auf zwei Buden geschlossen.

Fernab der Straße bewirkte der Schneefall eine wohltuende Ruhe, der Schnee dämpfte alle Geräusche. Dafür gab es etwa an der Schwimmoper Kindergeschrei, weil sich einige junge und auch ältere Wuppertaler zu ein paar Schneeballwürfen animiert sahen.