Bilanz nach sieben Jahren:  GGS-Verbund hat nicht geklappt Grundschulen in Oedt und Grefrath wollen wieder getrennte Wege gehen

Grefrath/Oedt · Bilanz nach sieben Jahren: der Verbund der beiden Grundschulen hat nicht geklappt.

Die GGS in Oedt soll wieder eigenständig werden.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die Grundschulen Grefrath und Oedt sollen wieder getrennte Weg gehen. So sieht es eine Vorlage der Verwaltung für den Schulausschuss am kommenden Donnerstag aus. Darin heißt es: „Die Auflösung des Schulverbundes im Grundschulbereich und die Errichtung von zwei eigenständigen Grundschulen an den vorhandenen Standorten in Grefrath und Oedt zum Beginn des Schuljahres 2023/2024 (zum 01.08.2023).“ Sieben Jahre hat dann der Zusammenschluss gehalten. Der 2015 von der Gemeinde bei der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf beantragt und dann auch genehmigt wurde.

Damals hatten sich Gemeinderat und Verwaltung Sorgen um den Bestand der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Oedt gemacht. Einerseits wurden sinkende Schülerzahlen befürchtet und andererseits gab es schon damals Schwierigkeiten bei der Besetzung von Schulleiterstellen. Für einen Verbund wurde eine Fünfzügigkeit errechnet.

Nun, nach knapp sieben Jahren, hat die Schulleitung unter Rektorin Berrit Liebisch Bilanz zum Jahresende 2021 gezogen. Mit dem Ergebnis: „Aus ihrer Sicht hat eine umfassende Zusammenführung in personeller, inhaltlicher und organisatorischer Hinsicht nicht funktioniert. Insbesondere nehme auch die alleinige Verwaltung der beiden Schulstandorte (bei inzwischen Sechszügigkeit) immens viel Zeit in Anspruch, weshalb die (pädagogische) Schulentwicklung viel zu kurz komme.“ Dies wurde so der Gemeinde als Schulträger und dem Kreis Viersen als untere Schulaufsichtsbehörde mitgeteilt.

Zunächst hat die Schulleitung um einen Austausch zu einer möglichen Auflösung des Verbundes vorgeschlagen. Dieser soll jetzt in der Sitzung erfolgen – mit mündlichen Details seitens der Schule. Die Verwaltung hat bereits Kontakt mit dem Fachdezernat der Bezirksregierung Düsseldorf ausgenommen. In der Vorlage heißt es: „Ergebnis ist, dass aus schulfachlicher Sicht die Besetzung der Schulleitung für eine (gesicherte) zweizügige Grundschule in Oedt als attraktiv beurteilt wird und eine zeitnahe Besetzung möglich erscheint. Gleichwohl ist realistisch, dass die Schulleiterin der GGS Grefrath die Schulleitung bis zur endgültigen Personalisierung übergangsweise noch mit übernehmen muss.“

Die Bezirksregierung hat unter bestimmten Bedingungen nicht gegen eine Auflösung des Verbundes. Wenn bestimmte schulrechtlichen Voraussetzungen erfüllt werden, wie: „der ordnungsgemäße Schulträgerbeschluss mit dem Text der Beschlussvorlage, der Nachweis der erforderlichen Beteiligungen (Schulausschuss, Schulkonferenz), konkrete Schülerzahlenprognosen für Grefrath und Oedt bis 2027/2028“. Die Verwaltung favorisiert auch in Oedt eine Gemeinschaftsgrundschule. Um dies zu verwirklichen, ist eine „maßgeblicher Beteiligung der Eltern“ nötig.

Über die finanziellen Auswirkungen im Bereich Personalmehraufwendungen werden nicht erwartet. Je nach Entwicklung der Schülerzahlen ist für Grefrath ein Anbau eingeplant.

Insgesamt besuchen die beiden Grundschulen derzeit 495 Kinder. Davon sind 314 in Grefrath und 181 in Oedt angemeldet. Die Vorlage weist darauf hin, dass dort auch drei ukrainische Kinder unterrichtet werden.

Die Sitzung des Schulausschusses ist am Donnerstag, 12. Mai, 19 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses Oedt, Johannes-Girmes-Straße 21. Eine Anmeldung ist telefonisch unter Tel. 02158/4080 103 nötig oder per Mail an: