Grefrath: CDU-Fraktion - Wolfers zieht die Konsequenz

Nach der Wahl-Niederlage von Herbert Kättner hat Fraktions-Geschäftsführer Manfred Wolfers den Hut genommen. Es ist nicht der einzige anstehende Personalwechsel...

Grefrath. Die Niederlage von Bürgermeister Herbert Kättner (CDU) bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag hat eine weitere personelle Konsequenz nach sich gezogen: Manfred Wolfers junior ist am Mittwochabend als Geschäftsführer der CDU-Fraktion zurückgetreten. Obwohl er nicht mehr im neuen Gemeinderat sitzen wird- er verlor seinen Wahlbezirk an Heinz Aandekerk (SPD)- hätte er rein rechtlich Geschäftsführer bleiben können. Doch das wollte der 31-Jährige aus Mülhausen nicht.

Auch ansonsten müssen in der CDU-Fraktion- mit 14Ratssitzen nach wie vor die größte- die Karten neu gemischt werden. Denn Vorsitzender Klaus Mäurers verlor ebenfalls seinen Direktwahlbezirk und damit sein Ratsmandat. Als Favorit für die Nachfolge gilt Gerald Raeth.

Er gehört zusammen mit Georg Fasselt und Wilma Hübecker zu dem Team, das mit den anderen Fraktionen über die Verteilung von Vize-Bürgermeister- und anderen Posten verhandeln wird.

Zurück zu Wolfers junior: Nach der "schweren Niederlage" Kättners zog er auch deshalb Konsequenzen, "weil ich persönlich den Wahlkampf organisatorisch, zeitlich und inhaltlich nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt habe"

Für das Wahl- ergebnis wolle er einen Teil der Verantwortung übernehmen. Der 31-Jährige ist seit zehn Jahren im Gemeinderat und war sieben Jahre Fraktions-Geschäftsführer.

Allerdings ist nicht auszuschließen, dass er im Laufe der neuen Wahlperiode als Ratsherr zurückkehrt. Denn auf der CDU-Reserveliste, die aktiviert wird, sobald ein Ratsmitglied ausscheidet, steht Wolfers junior auf dem zweiten Platz. Vor ihm steht nur Klaus Mäurers. Und der hat am Mittwochabend erklärt, dass er über die Reserveliste nicht in den Gemeinderat zurückkehren will.

Eine weitere Folge der Mäurers-Niederlage: Er muss den Vorsitz im Aufsichtsrat der Gemeindewerke abgeben. Denn der Vorsitzende muss Ratsmitglied sein- laut aktueller Satzung.

Dabei hatte Mäurers des öfteren erklärt, die Gemeindewerke durch die derzeit schwierige finanzielle Situation manövrieren zu wollen. Unter der mangelnden Zahlungsmoral der Großkunden hat der Lieferant von Strom, Wasser und Gas schwer zu leiden. Es gibt unbezahlte Rechnungen in sechsstelliger Höhe.

Um zahlungsfähig zu bleiben, brauchen die Werke dringend eine Kapitalaufstockung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Und die Kreditzinsen dafür schlagen bis in die Kasse der Gemeinde durch: Knapp 70000 Euro sind pro Jahr fällig. All dies muss ab Mitte Oktober ohne Mäurers gestemmt werden- denn dann endet die alte Legislaturperiode. Und der neue Rat mit neuen Köpfen wird seine Arbeit aufnehmen.