Herbert Kättner bleibt an Spitze des Gemeindesportverbands

Fazit aus 2017: Schwieriges Jahr mit Spannungen zwischen Verband und Vereinen auf der einen und der Gemeinde auf der anderen Seite.

Foto: kul/rei

Grefrath. „2017 war ein äußerst schwieriges und problematisches Jahr für den Gemeindesportverband.“ Das sprach Vorsitzender Herbert Kättner auf der jüngsten Mitgliederversammlung deutlich an. Kättner, ehemaliger Grefrather Bürgermeister, der seit acht Jahren den Gemeindesportverband führt und einstimmig wiedergewählt wurde, zeigte sich enttäuscht darüber, wie schwach die Jahreshauptversammlung des Gemeindesportverbandes (GSV) im Clubheim des SSV Grefrath besucht war.

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So fehlten, trotz Einladung, die Kommunalpolitiker komplett. Auch Bürgermeister Manfred Lommetz hatte andere Verpflichtungen. Von den 28 Mitgliedsvereinen hatten nur zehn ihre Vertreter in die Versammlung entsandt. Das sind knapp 37 Prozent.

Neue Personalie — neuer Geschäftsführer: Das Amt hat nun der ehemalige Vorsitzende von Borussia Oedt, Stefan Röttges, inne. Er löst Björn Breuer ab, der aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand.

War bis zum Jahr 2016 sozusagen „alles in Butter“, so hat die Einführung der Sportstättenbenutzungsgebühren einen Keil zwischen GSV/Vereinen einerseits und der Gemeinde Grefrath andererseits getrieben. Kättner ging in seinem Geschäftsbericht detailliert darauf ein. Bereits 2016 hatte die Gemeinde Grefrath angekündigt, die Gebühren einführten zu wollen. Der GSV habe daraufhin, so Kättner, „eine ausführliche Stellungnahme abgegeben“ zu der Einführung der Gebühren. Folge: „Massive Proteste vom GSV und Vereinen“.

Doch die Gemeinde Grefrath habe sich von ihrem einmal eingeschlagenen Weg „nicht abbringen lassen.“ Am 1. Juli 2017 wurden die Gebühren eingeführt per Satzung. Kättner: „Dies hat zu erheblichen Spannungen geführt zwischen dem GSV /Vereinen und der Gemeinde Grefrath.“ In „sehr emotional geprägten Wort-und Briefwechseln wurden unterschiedliche Standpunkte vertreten“. Beim GSV und den Vereinen sei die „Enttäuschung über die Verfahrensweise sehr groß.“ Kättner betonte: „Wir halten die getroffene Regelung nach wie vor für den falschen Weg zur notwendigen Konsolidierung des Gemeindehaushalts.“

Folgen hatte die Entscheidung auch für den Vorstand. Mehrere Vorstandsmitglieder waren nicht mehr bereit, im Vorstand weiter mitzuarbeiten. Der neue Vorstand habe „gute Arbeit“ geleistet.

Kättner lobte den Einsatz der Schulen beim Sportabzeichenwettbewerb. Die Sport-und Freizeitgemeinde Grefrath habe ihre Führung im Kreis Viersen verteidigt — bezogen auf die Zahl der Einwohner. Die Sportlerehrung 2017 fand eine gute Resonanz. mb