Für Wildblumenwiesen sollen alle aktiv werden
Die Stadt will zwar keine Flächen ausweisen, setzt aber schon Projekte um, die auch dem Insektenschutz dienen sollen.
Kempen. Die Anlage von Wildblumenwiesen und damit der Insektenschutz werden als politisches Thema in Kempen immer wichtiger. Das wurde nun in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) deutlich. Die Freien Wähler Kempen (FWK) hatten einen Antrag zur kurzfristigen Ausweisung städtischer Flächen für Wildblumenwiesen gestellt.
Diesem folgten Verwaltung und die übrigen Fraktionen zwar nicht. Trotzdem machte Grünflächenamtsleiterin Patricia Schürmann deutlich, dass die Stadt das Thema im Blick hat. „Dort, wo es möglich ist, haben wir entsprechende Projekte umgesetzt. Und so wollen wir das auch in Zukunft handhaben“, so Schürmann. Sie verwies auf eine drei Hektar große Fläche in St. Hubert, die in Kooperation mit dem Naturschutzbund (Nabu) als Wildblumenwiese angelegt worden sei. Ebenso habe die Stadt ein Projekt im Grünanger, An der Kreuzkapelle, umgesetzt.
Schürmann erwähnte auch eine Aktion, bei der die Stadt auf Anregung der FDP geholfen hat: Die Liberalen hatten vor eineinhalb Jahren einen ähnlich lautenden Antrag gestellt. Im Anschluss wurde die FDP — gemeinsam mit dem Nabu— selbst aktiv. Mit dem Ergebnis, dass es nun eine etwa 1000 Quadratmeter große Wildblumenwiese in der Nähe des Bürgerwäldchens (Hagelkreuz) gibt.
Das rief auch die Grünen auf den Plan. Albrecht Bayer lobte den Antrag der FWK, stellte aber heraus, dass in erster Linie die politischen Parteien gefragt seien, selbst aktiv zu werden. „Mit unseren Aktivitäten sollten wir das Thema in der Bürgerschaft platzieren“, so Bayer. Die Grünen werden in Kürze eine entsprechende Aktion umsetzen. Am 19. Mai sollen auf einer 1700 Quadratmeter großen Fläche am Baugebiet, An der Kreuzkapelle, Wildblumen ausgesät werden.
Vom Ausschussvorsitzenden Detlef Krahé (SPD) kam der Vorschlag an die Verwaltung, Saatmischungen an die Bürger auszugeben, um für das Thema Insektenschutz zu sensibilisieren. Andere Kommunen würden bereits so verfahren.
Der neue Technische Beigeordnete Marcus Beyer sagte, dass er sich so eine Aktion grundsätzlich vorstellen könne: „Wir werden uns dazu verwaltungsintern Gedanken machen.“ Soweit waren Politik und Verwaltung also im Einklang.
Peter Kunz (SPD) machte jedoch noch auf einen Missstand aufmerksam, den es aus seiner Sicht gibt: „Entlang der Straßen wird viel zu viel Gras gemäht. Die Streifen könnten schmaler sein. Und auch die Intervalle zwischen den Mäharbeiten sind zu kurz. Dort werden Tiere schlichtweg totgemäht.“