Grefrath: Geldsegen wird geringer ausfallen
Gemeindekasse: Johnson Controls fordert Gewerbesteuer für 2006 zurück.
Grefrath. Der Mitte Januar angekündigte und völlig unerwartete Geldsegen für die Grefrather Gemeindekasse fällt nun doch nicht so prall aus wie gedacht.
Vor wenigen Monaten hieß es aus dem Rathaus, dass ein örtliches Unternehmen drei Millionen Euro nachzahlen muss. Mit weiteren Einnahmen ergab sich daraus eine Summe von 4,4 Millionen Euro - genau die Höhe des Defizits im Haushalt, wie Kämmerer Wolfgang Rive erfreut feststellte. Das Problem, wie die Löcher im Gemeindesäckel gestopft werden könnten, schien damit gelöst zu sein.
Nach WZ-Informationen wird die Zahlung des Unternehmens eine Million Euro weniger betragen. Bei der Firma dürfte es sich um Johnson Controls an der Mülhausener Straße handeln. "Wir erwarten für 2006 eine Gewerbesteuererstattung", bestätigt Astrid Schafmeister, Pressesprecherin von Johnson Controls. Zur Gesamtsumme könne sie keine konkreten Angabe machen.
Bürgermeister Herbert Kättner bestätigt weder die Summe von einer Million Euro noch die Firma. Der Bürgermeister beruft sich dabei auf das Steuergeheimnis, das es ihm nicht ermögliche, in dieser Angelegenheit konkretere Aussagen zu treffen. Kättner sagt: "Wir können den Betrag, der im Raum steht, verkraften". Keine Bestätigungen, aber auch keine Zurückweisung der Fakten, mit denen er konfrontiert wird.
"Dass wir unverhofft zu einem Steuersegen gekommen sind, haben wir damals dankend zur Kenntnis genommen", blickt Kättner zurück. "Wir sind aber auch mit der gebotenen Vorsicht an die Veranschlagung herangegangen." Mit Recht, wie sich nun herausstellt.