Grefrath: Gemeinderat - Endlich Betreutes Wohnen für Senioren?
Für den Neubau an der Schanzenstraße gibt es zwei Interessenten.
Grefrath. Betreutes Wohnen für Senioren in der Nähe des Ortskerns - seit sieben Jahren arbeitet die Gemeinde daran, diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Grundstück für dieses Vorhaben ist reserviert: Ein Teil des ehemaligen Grevelour-Geländes an der Ecke Schanzen-/Schwartzstraße/An der Plüsch-weberei. Doch bisher sind alle Versuche gescheitert, einen Investor zu finden. Erst Ende 2006 beendete die Gesellschaft für Innere Mission, die in Oedt unter anderem das Altenzentrum betreibt, entsprechende Gespräche.
Doch nun ist wieder Schwung in das Vorhaben gekommen. Derzeit gibt es zwei "heiße Interessenten". Bei der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend ging es um die Pläne der Willems Domizil Projektservice GmbH aus Gummersbach. Die möchte auf dem 2600 Quadratmeter großen Areal ein drei- bis viergeschossiges Gebäude errichten. Es soll Platz bieten für 38 Wohnungen, 14 Kurzzeit-Pflegeplätze und eine achtköpfige Wohngruppe. Ein Pflegedienst mit Sitz in Grefrath soll die Anlage betreiben.
Im Gemeinderat wurde auf Antrag von Willems der Bebauungsplan geändert. Dadurch ist jetzt möglich, auf Ladenlokale im Erdgeschoss zu verzichten und den Neubau komplett auf Betreutes Wohnen zuzuschneiden.
"Aber eine Entscheidung ist damit noch nicht gefallen", betonte Sozialamtsleiter Volkmar Josten am Mittwoch im Gespräch mit der WZ. Denn noch ein zweiter Investor habe Interesse. Wenn der Gemeinderat am 18. Juni zum letzten Mal vor der Sommerpause tagt, soll (spätestens) eine Entscheidung fallen, wer den Zuschlag bekommt. Josten: "Wir hoffen, dass wir das Thema dann in trockenen Tüchern haben."
Bedenken gab es am Dienstagabend von Werner Reckermann (SPD): "Können wir das ohne Bürgerbeteiligung durchwinken?" Schließlich gebe es An der Plüschweberei inzwischen direkte Nachbarn. Und da sorgte er sich, das man vom Neubau in die Gärten schauen könnte.
Damit stand der Fraktions-Chef der Sozialdemokraten allein auf weiter Flur. "Das Betreute Wohnen steht im Bebauungsplan. Wer da gebaut hat, wusste was auf ihn zukommen könnte", so Egbert van Essen, der den erkrankten Bauamtsleiter Michael Räppel vertrat. Unterstützung gab es von Gerald Raeth (CDU): "Wir teieln die Bedenken nicht. Das stand alles so im Plan."