Umweltschutz in Grefrath Grüne setzen sich für weniger Lichtverschmutzung ein

Grefrath · Die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht schadet Tier und Mensch.

Insekten werden von künstlichem Licht angelockt, was in totaler Erschöpfung, Orientierungslosigkeit und Tod enden kann.

Foto: dpa-tmn/Armin Weigel

(msc) Die Grefrather Grünen setzen sich gegen Lichtverschmutzung in der Sport- und Freizeitgemeinde ein – und freuen sich, dass in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Klimaschutz und Mobilität ein Antrag ihrer Fraktion auch bei den anderen Parteien Anklang fand. Die verschiedenen Maßnahmen, mit denen für das Thema Lichtverschmutzung sensibilisiert werden soll, wurden einstimmig beschlossen.

Als Lichtverschmutzung wird die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen bezeichnet. „Die Wirkung der Lichtverschmutzung auf die Ökosysteme ist fatal, sie hat Auswirkungen auf die Tierwelt und die menschliche Gesundheit. Daneben tragen überflüssige und ineffiziente Beleuchtungen zum Energieverbrauch und damit zur Erhöhung des CO2-Ausstoßes bei“, so die Grefrather Grünen, die sich das Thema nun genauer anschauten. Denn die Lichtverschmutzung nehme jährlich weiter zu.

„Am Beispiel von Insekten kommt es sowohl zu Anlock- wie auch zu Barriere-Effekten, die die Insekten oft in totaler Erschöpfung, Orientierungslosigkeit und Tod enden lassen. Aber auch Fische, Vögel und Fledermäuse werden durch unsachgemäße und übermäßige Beleuchtung beeinträchtigt“, sagt Heidrun Jäger, Mitglied der Ratsfraktion der Grefrather Grünen und Vorsitzende im Umweltausschuss. Auf Antrag der Grünen wurde die Grefrather Verwaltung nun in einem einstimmigen Beschluss beauftragt, sich genauer mit dem Thema Lichtverschmutzung auseinanderzusetzen. Unter anderem soll geprüft werden, wo auf Liegenschaften der Gemeinde oder an kommunalen Gebäuden vollständig oder temporär auf Außenbeleuchtung verzichtet werden kann. Künftig sollen bevorzugt insektenfreundliche Leuchtmittel und vollabgeschirmte Leuchtkörper verwendet werden. Ein Flyer soll die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Grefrather Unternehmen für das Thema sensibilisieren. Die Verwaltung soll zudem prüfen, inwieweit rechtssichere Möglichkeiten zur Regulierung von gestalterischem Licht über die Bauleitplanung bestehen. „Es freut uns sehr, dass die Fraktionen unsere Vorschläge einstimmig mitgetragen haben. Wir wollten für das Thema sensibilisieren, das ist uns gelungen“, sagen die beiden Co-Sprecherinnen der Grefrather Grünen, Monika von Söhnen und Maren Rose-Hessler. Im Vorfeld hatten die Grünen einen Vortrag und einen Rundgang zum Thema Lichtverschmutzung mit Eib Eibelshäuser, Dozent an der Hochschule Düsseldorf und Experte für Licht und Lichtverschmutzung, angeboten. Bei dem Rundgang durch die Ortsmitte ging es um Lichtverschmutzung im öffentlichen Raum. Weitere Rundgänge sollen in regelmäßigen Abständen folgen. „Das ist kein einmaliges Thema. Hier werden wir alle gemeinsam immer wieder hinschauen und dran bleiben müssen“, so Heidrun Jäger.

(msc)