Grundschule: Heimatverein reicht Namensvorschlag ein

Ex-Rektor Matthias Nieten soll Namenspatron sein.

Grefrath. Wie soll die neue Grundschule heißen, die am 22. August 2012 am Burgweg ihren Betrieb aufnehmen wird? Die Schulkonferenzen von Johannes-Horrix- und Gemeinschafts-Grundschule, die vor der Fusion stehen, hatten sich beide auf Niersschule geeinigt.

Inzwischen beschäftigt die Namens-Frage nicht nur Eltern und Lehrer, Politik und Verwaltung. Am Mittwoch hat Herbert Küsters, Vorsitzender des Grefrather Heimatvereins, einen bereits bekannten Vorschlag leicht modifiziert erneut ins Rennen gebracht: Matthias-Nieten-Schule.

Nieten war Rektor der damaligen Volksschule Grefrath, bis er im Herbst 1934 von den Nationalsozialisten ohne Bezüge vom Dienst suspendiert wurde. Der Grund: Er hatte sich geweigert, den Eid auf Adolf Hitler zu leisten. So hat es Prälat Gatz in einem Beitrag im Heimatbuch des Kreises Kempen-Krefeld aus dem Jahr 1963 geschrieben.

„Ich persönlich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist, einer Schule den Namen eines bedeutenden Lehrers zu geben. Das muss nicht unbedingt der Name eines im ganzen Land bekannten Pädagogen oder einer Pädagogin sein“, sagt Küsters.

Und: „Die Entscheidung für eine Matthias-Nieten-Schule ist insbesondere in einer Zeit von besonderer Bedeutung, in der in der Öffentlichkeit über aufkommende nationalsozialistische Tendenzen gesprochen und von allen die Zivilcourage gefordert wird, die Mattias Nieten schon unter Beweis gestellt hat.“

Der erste Anlauf eines Bürgers war gescheitert — allerdings war es eine Version ohne den Vornamen Matthias. Beim Namen „Nieten-Schule“ hatte es Bedenken gegeben . . . dh