Handwerkermarkt: Wo war die Postkutsche?
Mit großer Vorfreude warteten viele Kinder auf das historische Gefährt. Vergeblich: Die Kutsche war nicht wie angekündigt in Kempen.
Kempen. Die Vorfreude war groß, doch die Enttäuschung noch größer, als die Postkutsche doch nicht wie angekündigt beim historischen Handwerkermarkt am vergangenen Wochenende erschien. Die Verantwortung hat jetzt die Duisburger Firma Gaudium, Organisator des Handwerkermarktes, übernommen. Das Unternehmen bedauert den Vorfall außerordentlich und entschuldigt sich für die unangenehme Situation.
„Mir ist das ein Rätsel. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit dem Postkutscher zusammen und konnten uns bisher immer auf ihn verlassen“, sagt Jürgen Sistenich, Gaudium-Geschäftsführer. „Uns ist das auch sehr unangenehm. Eigentlich war der Kutscher mit der Lösung in puncto Sicherheit einverstanden“, führt Sistenich aus.
Der Kutscher, das ist Harald Rubow aus dem niedersächsischen Essen. „Ich habe mich auch geärgert, ich wäre gerne in Kempen gefahren. Aber aus den Vorgesprächen war für mich ersichtlich, dass ich aufgrund der Sicherheitsauflagen nicht durch die Stadt fahren darf.“
Doch Rubow hätte gedurft, alles war geklärt. „Das war mir nicht klar. Und kurzfristig kommen, ging nicht, ich habe ja auch knapp 250 Kilometer Anreise und brauche etwas Vorlaufzeit, um die Pferde zu rüsten“, sagt der Kutscher: „Ich will hier aber niemandem den schwarzen Peter zuschieben.“
Leidtragende waren vor allem viele Kinder. Das Autohaus Scharfenberg und Radsport Claaßen hatten bereits Karten für eine Kutschfahrt gekauft und diese an Kindergärten und den Annenhof verteilt. „Viele waren beim Handwerkermarkt und entsprechend traurig, ist doch logisch“, schildert Michael Scharfenberg, Inhaber des Autohauses.
Bezüglich der entstandenen Kosten wollen er und Markus Claaßen mit Werbering und Gaudium eine einvernehmliche Lösung finden. Für die Kinder suchen die Firmeninhaber eine Alternative. „Möglich wären zum Beispiel Freikarten für ein Karussell auf dem Weihnachtsmarkt. Aber wir sind erst in der Findungsphase, haben uns noch nicht ausgetauscht“, erklärt Scharfenberg.
Rubow kann sich trotz der Ereignisse vorstellen, es im nächsten Jahr erneut zu versuchen. „Wenn sicherheitstechnisch alles geklärt ist, komme ich gerne wieder zum Fahren nach Kempen. Dann können die Freikarten auch für 2013 ihre Gültigkeit behalten“, sagt der Kutscher.