Heilig-Geist-Kapelle: Miete ist zu hoch

1600 Euro soll die Heilig-Geist-Kapelle pro Monat gekostet haben. Dieser Betrag ist aus Sicht des Kempener Werberings illusorisch.

Kempen. 1600 Euro — so hoch war die Warmmiete, die Buchhändler Gereon Vogler nach eigenen Angaben pro Monat in der Heilig-Geist-Kapelle bezahlt hat. Aus Kostengründen hat Vogler sein Geschäft jetzt geschlossen und ist nach St. Hubert abgewandert.

Die Diskussion um eine neue Nutzung des mehr als 600 Jahre alten Gotteshauses am Buttermarkt läuft in Kempen seit Wochen. Einen Vorschlag machte Werbering-Vorsitzender Reinhard Stein: Eine Touristen-Information soll in der Kapelle eingerichtet werden.

„Diesen Vorschlag halte ich nach wie vor für sinnvoll“, sagte Stein am Mittwoch auf Nachfrage der WZ. „Eine Miete von 1600 Euro monatlich ist für so ein Projekt aber illusorisch.“ In diesem Fall werde sich kein Betreiber für das Büro finden.

Noch ist die Idee aber nicht gestorben. „Wir werden Gespräche mit der Kirchengemeinde führen“, so Stein, der auch die Stadt bei einer möglichen Touristen-Info mit ins Boot holen möchte. „Die finanziellen Aspekte müssen noch mit allen Beteiligten ausgelotet werden“, sagt der Werbering-Chef.

Propst Thomas Eicker, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Gemeinde St. Mariae Geburt, wollte sich am Mittwoch nicht zum Thema äußern. Es gebe nichts Neues zu berichten, ließ er über das Pfarrbüro ausrichten.

Auch auf der Internetseite der WZ wird das Thema kontrovers diskutiert. 42 Prozent der knapp 200 Teilnehmer einer Online-Umfrage unterstützenden Werbering-Vorschlag für eine Touristen-Info. 34 Prozent sprechen sich für eine kirchliche Nutzung aus. Für eine Gewerbeansiedlung sind 24 Prozent der Leser. Wie schon berichtet, hatten eine Metzgerei und ein Spirituosenhändler Interesse an der Kapelle.

Einen neuen Vorschlag macht die Kempenerin Erika Alberts auf der WZ-Homepage: „Ich empfehle, die Heilig-Geist-Kapelle in ein Kempener Standesamt umzuwandeln. Hier ist ein würdiger Raum gewährleistet und genügend Platz vorhanden für eine Hochzeitgesellschaft.“