Kempen-Krimis als Trickfilme auf der Leinwand
Günther Hoff hat sechs Monate an den zwei 90-minütigen Werken gearbeitet.
Kempen. Mit Kurzfilmen hat Günther Hoff angefangen, seinen Bildern Leben einzuhauchen. Doch das reichte ihm nicht mehr. Nun hat der langjährige Leiter der Malschule der Senioreninitiative in Kempen gleich zwei Werke in Spielfilmlänge vorgelegt, die im Haus Wiesengrund gezeigt werden. „Mord im Skulpturenpark“ und „Mord im Rathaus“, jeweils 90 Minuten lang, spielen in Kempen und basieren auf den Büchern von Krimi-Autor Ulrich Nieting.
Beim Aufräumen nach dem Martinszug finden zwei Bauhofmitarbeiter eine Leiche auf der Rundbank an der Burg, ein spannender Krimi beginnt. Drehbuch, Kulissen, Bild und Ton, alles hat Hoff in sechsmonatiger Arbeit allein zusammengestellt.
Die Bilder entstehen zunächst nach wie vor auf Papier. Die Figuren werden ausgeschnitten, erhalten Hintergrund und Animation am Computer. In der beschränkten Animation sind lediglich die Gesichter beweglich. Diese sind detailreich gemalt. „Karikaturen sind meine Stärke“, sagt Hoff. So erkennt man Bekannte wieder. In „Mord im Rathaus“ haben Bürgermeister Volker Rübo und sein Vorgänger Karl Hensel einen Auftritt.
„Ich spreche alle Rollen“, erklärt Hoff. Auch wenn es, wie er zugibt, mit den Frauenstimmen etwas schwierig war. Um den Stimmen Individualität zu verleihen lässt Hoff den einen zum Beispiel stottern, verpasst dem nächsten einen Raucherhusten.
Auf der Suche nach Geschichten hat Hoff verschiedene Krimis gelesen. Aber die meisten eignen sich nicht für einen Film. Anders die Geschichten von Ulrich Nieting. „Die passten wie die Faust aufs Auge“, so Hoff. Denn Handlung und Dialoge seien für einen Film entscheidend.
Ulrich Nieting war überrascht, als ihm Günther Hoff sein Werk präsentierte. Wenn er schreibe, habe er eigenen Vorstellungen von seinen Figuren, so der Hobby-Autor. Und in den Bildern, die in Günther Hoffs Filmen Leben erhalten, hält er einige für gut getroffen, andere habe er sich anders vorgestellt.
Nach den beiden Vorführungen soll noch nicht Schluss sein. Hoff würde seine Fähigkeiten gerne weitergeben und in einer Gruppe weitere Filme zu erarbeiten. Genug Ideen gibt es allemal, so Hoff: „Die Themen liegen auf der Straße.“