Helden-Ausstellung ist eröffnet
In Christ-König wird seit Montag gegen das Vergessen gekämpft.
Kempen. Auf Initiative von Jeyaratnam Caniceus gibt es in Kempen eine weitere Ausstellung gegen das Vergessen. Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten Jahrhundertzeugen: Widerstandskämpfer, Lebensretter und Holocaust-Überlebende. Diese „letzten Helden gegen Hitler“ hat der Münchener Journalist Tim Pröse in seinem gleichnamigen Buch porträtiert. So traf er unter anderem Berthold Beitz, der nach dem Krieg den Essener Krupp-Konzerns führte und während der Nazi-Zeit etwa 1500 Juden vor dem Konzentrationslager bewahrte. Und Inge Aicher-Scholl, die über ihre Geschwister Sophie und Hans Scholl sprach, die der Studentenbewegung „Weiße Rose“ angehörten.
Die Ausstellung wurde am Montagabend in der Kirche Christ-König im Hagelkreuz-Viertel eröffnet. Zu sehen sind 24 Plakate mit allen „Jahrhundertzeugen“, mit ihren jeweils besten, Mut machenden Zitaten. Jeyaratnam Caniceus, der Arbeitskreis Multikulturelles Forum und die Kempener Pfarrgemeinde haben die Ausstellung mit Hilfe des Projektes „Demokratie leben“ (Kreis Viersen) nach Kempen geholt.
In diesem Jahr jährt sich die Pogromnacht zum 80. Mal und Sophie Scholl wäre in diesem Jahr 100 geworden. Die Ausstellung ist ein Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die unter dem Motto „Demokratie leben Hautnah“ in Kempen stattfinden werden.
Tim Pröse wird auch selbst nach Kempen kommen. Der Autor wurde für eines seiner einfühlsamen Porträts mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet. Am 4. Mai findet um 19 Uhr eine Lesung für die Öffentlichkeit aus dem Buch „Jahrhundertzeugen“ in Christ-König statt. Außerdem ist an diesem Tag eine Lesung für 150 Schüler des Gymnasiums LvD vorgesehen. Red