Hinsbeck: Kirche, Gericht und Galgenberg

Rundgang führt an 24 historische Gebäuden vorbei.

Hinsbeck. "Ich interessiere mich für Geschichte. Die vielen alten Häuser, Kirchen und Kapellen haben mich neugierig gemacht.", sagte Anette Laus. Dazu hatte die Gelsenkirchenerin, die seit einigen Jahren mit ihrer Familie in Hinsbeck-Glabbach wohnt, am Sonntag eine gute Gelegenheit: 24 Gebäude auf 4,5 Kilometern standen auf dem Programm.

Etwa 80 Bürger begrüßte Bürgermeister Christian Wagner zur Eröffnung des dritten Nettetaler "Tag des offenen Denkmals" in Hinsbeck. Erstmals sei dieser Tag in die Veranstaltungsreihe "Nettetal ist mehr" integriert: "Dass Nettetal mehr ist, das haben wir heute den vielen Helfern zu danken."

Lautstarken Beifall gab es für Heinz Koch, der in neunmonatiger Arbeit die Route vorbereitet, Beschreibungen und kleine Ausstellungen vorbereitet hatte. Wagner dankte auch dem Verkehrs- und Verschönerungsverein sowie den vielen Gruppen, die geholfen hatten, wie die St. Johannes Schützen, der Grenadierzug der "Vereinigten", Messdiener, Pfadfinder, das Team offene Kirche, die Krippenbau-Gruppe, Handwerker und Nachbarschaften.

Zwei bunte, reichlich bebilderte neue Hinsbeck-Flyer steuerte die Nette-Agentur anlässlich des Denkmals-Tages bei. Themen sind die Hinsbecker Denkmäler und historische Gebäude, sowie die Pfarrkirche St.Peter.

Auch viele Jugendliche waren auf der Route dabei. "Wir könnten alleine gehen, aber mit kundigem Führer ist es besser", sagte Maximilian Hendrix (10). Ihn interessierte die Johannes Kapelle. Justin Weingarten (10) wollte einiges über die Geschäfte im Ort und deren Geschichte erfahren. Lukas Bomke (13) fand Schloss Krickenbeck und die alten Gerichte auf der Heide am Spannendsten. Sein Bruder Silas (9) interessierte sich besonders für das Dorfmuseum und Nils Lisges (10) für den Galgenberg.

Bei den Senioren hingegen weckte manches Gebäude Erinnerungen. Vor dem "Forum", Markt 3, kicherte eine Mittsiebzigerin: "Hier habe ich zum ersten Mal geküsst." Einige aus der Gruppe lächelten und ergänzten: "Da haben wir Walzer getanzt."

Im Dorfmuseum hatte Dieter Snyders eine kleine Sonderausstellung zusammengestellt. Er stellte mobile, bewegliche Denkmäler vor: alte Fahnen Hinsbecker Bruderschaften. Darunter sogar die alte Fahne des Gesangvereins Lobberich-Dyck, den es schon seit Generationen nicht mehr gibt.