Serie: Das ist mein Verein Imkerverein Kempen zwischen Honigernte und Naturschutz

Serie | Kempen · Die Bienenfreunde kümmern sich nicht nur um ihren Stock, sondern wollen auch das Image der Bienen weiter verbessern. Welche Aufgaben die Mitglieder im Verein übernehmen und wie Interessierte selbst Imker werden.

Im Sommer leben bis zu 50.000 Bienen in einem Stock, erklärt Vereinsvorsitzender Rüdiger Nitschke.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

(akir) Es summt in Kempen: Auf dem ganzen Stadtgebiet betreuen die 43 Mitglieder des Imkervereins Kempen ihr Bienenstöcke und sorgen so für eine lebendigere Natur, prachtvolle Blüten und Früchte. Im Sommer bewohnen bis zu 50 000 Bienen einen Stock und bestäuben die umliegenden Pflanzen. Auch, wenn sich ein Bienenvolk mal verirrt, sind die Hobby-Imker zur Stelle und fangen den Schwarm ein.

Der Verein ist dabei noch recht jung: Seit 2019 sind die Kempener Hobby-Imker in einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen. Vorher habe man sich auch schon um die Bienenvölker in der Stadt gekümmert, war aber noch nicht in der Form organisiert, erklärt der Erste Vorsitzende des Vereins, Rüdiger Nitschke. Jetzt kümmere man sich neben den Bienen auch noch um die gemeinnützige Arbeit etwa in Schulen. „Wir wollen informieren und Hemmungen abbauen. Viele Kinder haben Angst vor Bienen“, sagt Nitschke.

Ältere Interessenten könnten an Informationsständen wie beim Maifest oder auf dem Weihnachtsmarkt, wo die Imker in diesem Jahr erstmals auch Honig verkaufen, mehr erfahren. Wer sich einen Bienenstock und die Arbeit eines Imkers anschauen möchte, kann mit einem der Mitglieder die Bienen besuchen.

Die Imker, darunter auch Jugendliche ab 14 Jahren, treffen sich alle drei Monate, tauschen sich aber auch darüber hinaus in Imkerfragen aus. „Neue Imker bekommen immer ein erfahrenes Mitglied als ein Art Paten an die Hand. Aber auch ich kann nach über zehn Jahren immer noch was von den Altimkern lernen“, sagt Nitschke. Neben dem Austausch stünden auch die gemeinsame Vorbereitung der Bienen auf den Winter und regelmäßige Weiterbildung auf dem Programm. Demnächst sei etwa ein Kurs über Hornissen und Wespen geplant.

Wer selbst unter die Imker gehen möchte, brauche kein großes Vorwissen, sondern lerne viel von den erfahrenen Mitgliedern. Auch ein Garten ist nicht unbedingt nötig, die Stöcke stehen im Stadtgebiet verteilt, Nitschke hat seine Völker unter anderem bei einem Landwirt und im Gewerbegebiet stehen. „Man lernt viel, auch über das Sozialverhalten der Bienen. Man hat die Möglichkeit, so einen positiven Einfluss auf die Natur zu nehmen“, sagt Nitschke. Die Bienen bestäuben die umliegenden Pflanzen und sorgen so auch für mehr Früchte. Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieses Hobbys: Es gibt sehr viel Honig, beim Schleudern im Frühjahr hat der Vereinsvorsitzende 90 Gläser gefüllt. Daneben könne man auch das Wachs für die Hautpflege und als Hausmittel nutzen, betont er.

Weitere Informationen finden Interessierte unter
www.imker-kempen.de, wo auch verirrte Schwärme gemeldet werden können.

(akir)