Start der Karnevalssession Hoppeditz erwacht dieses Jahr im Home-Office

Kempen. · Keine Partys, keine Sitzungen, keine närrischen Treffen – darauf hatten sich die Kempener Karnevalsvereine geeinigt. Der 11.11. im Jahr 2020 wird wohl als ruhigster Sessionsstart in die Geschichte des Karnevals eingehen.

Claudia Schürgers und Prinz Peter „Larry“ Wolters wandten sich über Facebook an die Narren.

Foto: Screenshot

Aber das heißt ja nicht, dass man nicht doch ein bisschen „Spass anne Freud“ verbreiten kann.

Bei der KG Weiß & Blau Kamperlings ist der Hoppeditz trotz Corona aus dem Schlaf erwacht. „Ist die Pandemie noch so groß, bei der KG ist immer etwas los. Keiner darf raus, drum bleibt der Hoppeditz zu Haus“, hieß es am Mittwoch auf der Facebook-Seite der KG. Und Claudia Schürgers präsentierte als „Hoppeditz@Home-Office“ den Karneval im „neuen Look“ in einem launigen, fast elfminütigen Video. Diese Session erlebe man Karneval wie noch nie. Das Kolpinghaus bleibt leer, mit Abstand gibt es kein Schunkeln und mit Maske kein Bützen. Wie es sich für Karneval gehört, verpackte der Hoppeditz einige kleine Spitzen in Reimform. Zum Beispiel an den Elferrat, der in der vergangenen Session mit seinen Planungen im Alleingang für so manche Terminkollision gesorgt hatte. Oder an Prinz Larry, der durch seine Musikeinlagen zum Beispiel bei der Mädchensitzung das Programm aufhielt, sodass umgeplant werden musste. Zum Prinzengesang hatte der Hoppeditz sowieso eine Meinung: „Bei DSDS hätte er keinen Blumentopf gewonnen fürwahr, aber Dieter Bohlen war ja Gott sei Dank nicht da.“

Schon vor dem Lockdown hatten sich die Karnevalisten zu den Dreharbeiten getroffen, erzählt der KG-Vorsitzende Heiko Päplow. Die KG wollte trotz allem ein bisschen Frohsinn verbreiten. Mit Musik und fröhlich-bunten Bildern der vergangenen Session ist das gut gelungen. Normalerweise beginnt das Hoppeditz-Erwachsen der KG Weiß & Blau Kamperlings traditionell am Narrenbaum an der Ellenstraße, bevor im Kuba weitergefeiert wird.

Virtuelles „Rot & Blau Kempen Helau“ für die Jecken

Prinz Peter II. wandte sich per Video-Botschaft aus der heimischen Prinzenstube an die Narren. Der Prinz hofft, dass der Hoppeditz im nächsten Jahr umso ausgeschlafener ist und kräftig gefeiert werden kann. Eigentlich wollten sich er und Prinzessin Brigitte verstärkt im Kneipenkarneval sehen lassen. Das wird nun nichts. Der Prinz hofft auf eine Rückkehr zur Normalität und den Narren wünscht er: „Bleibt gesund und hoffnungsvoll.“

„Normalerweise würden wir genau jetzt die neue Karnevals-Session einläuten und unser 9-jähriges Bestehen feiern. Aber in diesem Jahr ist alles anders“, grüßte die KG Echte Fründe via Facebook. „Drink doch keene mit!“ heißt es in diesem Jahr. Der Tipp der KG: „Haltet durch und singt zu Hause ein paar Karnevalslieder! Bald sehen wir uns hoffentlich alle wieder! Bis dahin: Bleibt oder werdet bitte alle gesund! Et hätt noch immer jot jejange...“

Die Stadtgarde Kempen schickte allen Karnevalisten ein virtuelles, aber um so herzlicheres Rot & Blau Kempen Helau! „Bleibt jeck im Herzen und vor allem gesund!“, wünschte auch die Prinzengarde der Stadt Kempen.