Kultur in Kempen Weltmusik aus fremdem Kosmos

Kempen · „Sephardische Musik aus dem Café Aman“: Jako El Musikante präsentiert eine Reise durch eine fremde Musikwelt in der Paterskirche. Nur die Moderation blieb zurück.

Das Trio Jako el Muzikante präsentierte in der Paterskirche sephardische Musik aus dem Café Aman.

Foto: Norbert Prümen

. Wenig vertraute Klänge bot am Donnerstagabend das Ensemble Jako el Muzikante in der Paterskirche. „Sephardische Musik aus dem Café Aman“ stand auf dem Programm der drei Musiker Xurxo Fernandes (Gesang, Pandero), Wafir Sheik El Din (Oud) und Nabil Nair (Klarinette). Die Klarinette und die Oud beginnen das Konzert, schließlich setzt Fernandes mit seinem Gesang ein. Hierdurch wird die Musik mit den charakteristischen kleinen Tonschritten des Sängers nun unverkennbar orientalisch.

Nach dieser Einstimmung ergreift Fernandes das Mikrophon und beginnt, auf Spanisch zu moderieren. Auf seine Frage ins Publikum, wer Spanisch verstehe, erfährt er, dass wohl keiner über diese Sprachkenntnisse verfügt, und so dienen seine Ausführungen nun als Grundlage für den Klarinettisten, der die Inhalte ins Englische bringt. Es zeigt sich auch im weiteren Verlauf des Konzerts, dass man sich musikalisch sehr gut abgestimmt präsentieren kann, dies aber nicht für die Informationen rund um die Musik gilt.

Die Stücke, bei denen Fernandes mit seinem Pandero, einer Art Tamburin, noch einen weiteren Klang hinzufügt, fördern verschiedene Stimmungen zu Tage. Mal geht es heiter zu, dann eher melancholisch, dann scheint man eine Ballade oder ein Klagelied vorzutragen, gefolgt von einer tänzerischen und temperamentvollen Melodie. Aus einer Moderation kann man entnehmen, dass das nachfolgende Stück ein Lied über Tiere sei, doch musikalisch lässt sich das nicht nachvollziehen – es unterscheidet sich nicht von der anderen zuvor gehörten Musik. So klar Fernandes mit seiner Tenorstimme auch die Texte präsentiert, so sind sie – vermutlich – in der Sprache des Ladino, der Sprache der sephardischen Juden, für niemanden im Raum verständlich.

Der Oudspieler und der Klarinettist können bei der Auswahl der Stücke immer wieder virtuos glänzen, wobei es der Sänger mit seinem Tamburinpart dem Saiteninstrument hin und wieder schwer macht, sich akustisch dagegen zu behaupten.

Als Fazit dieses Konzerts bleibt die Erkenntnis, dass es eine nette Unterhaltung war, aber die Chance, in Ansätzen etwas Verstehbares über einen fremden Musikkosmos zu vermitteln, nicht genutzt wurde.