Jugendzentrum "Dingens": Alter Bahnhof in neuem Glanz
Das Grefrather Jugendzentrum wird bis Jahresende aufwendig umgestaltet. Rund 30 Jugendliche packen mit an.
Grefrath. „Wir wollen wieder Leben in das Jugendzentrum ‘Dingens’ bringen“, sind sich Brit Weirich (19) und Chris Schmitz (20) einig. Dafür packen die Beiden selbst mit an: Sie zählen zu den rund 30 Jugendlichen, die die Renovierungsarbeiten in den zwei Etagen des ehemaligen Bahnhofsgebäudes seit Anfang August in Eigenregie umsetzen. Zwei Projekt-Wochenenden haben bereits stattgefunden.
Dabei hat sich Vieles verändert: Zunächst wurden Sperrmüll ausgeräumt, Fenster von innen und außen abgeschliffen und alte orange-gelbe Deckenplatten durch weiße ersetzt. Unten rissen die Jugendlichen die Küche heraus und verpassten dem Zimmer — wie einem Großteil der Innenräume — einen neuen Anstrich. In die Einrichtung der oberen Etage integrierten sie ein neues Bühnenelement mit Bühnentraversen und Beleuchtung. Außerdem wurde bereits damit begonnen, eine neue Theke aus Schalplatten zu erstellen.
„Ich finde es beachtlich, wie gut die Zusammenarbeit hier funktioniert“, findet Brit Weirich. Bislang musste keine professionelle Unterstützung angefordert werden. Selbst Montagearbeiten von Waschbecken oder das Verlegen neuer Fliesen konnte von den Helfern selbst übernommen werden, da einige von ihnen beruflich auf dem Gebiet tätig sind. Für Organisation und Anleitung der Arbeiten ist Leon Küsters von der „Mobilen Jugendarbeit“ zuständig. Er verteilt die Aufgaben und gibt Tipps.
Von der Umgestaltung profitieren werden viele Jugendliche, darunter die auch Bandprojekte, die sich derzeit die Räumle am Rathausplatz teilen: Die Rock-Gruppe „Against Aging“, die Kempener Cover-Band „Headstuff“, „Honor Never Dies“ aus Grefrath sowie der Rapper „sneypex“. Für die neue Einrichtung hoffen sie aber noch auf Unterstützung in Form von Material. Benötigt werden Gerüstbohlen und -bretter für den Bau neuer Möbel.
Ziel ist es, die Renovierungsarbeiten noch in diesem Jahr zu vollenden. Die Ideen für die weitere Nutzung der Räume gehen in ganz verschiedene Richtungen. Unten ist das Einrichten eines klassischen Bahnhofscafés angedacht mit Getränken, Musik und Platz für Veranstaltungen im kleinen Rahmen. Im überdachten Außenbereich könnte ein Treffpunkt mit Hängematten entstehen. Oben möchte man vor allem die Frequenz der Bandauftritte erhöhen. „Zum Auftakt werden wir ein Eröffnungskonzert mit den Bands spielen, die hier proben“, sagt „Against-Aging“-Frontsänger Schmitz. Das Konzert soll um die Jahreswende stattfinden.