Sommer-Hits für jede Stimmlage

Johannes Brand veranstaltete ein „Public Singing“ in der Gaststätte „Zum Nordkanal“.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. „Singen macht fröhlich, ist gut für die Persönlichkeit und sollte ein kultureller Bestandteil bleiben“, sagt Johannes Brand. Darum begibt sich der Willicher Musiker regelmäßig mit seiner Gitarre in Gaststätten und Konzerthäuser und stiftet Bürger zum Mitsingen an. „Public Singing“ nennt er diesen Ansatz. Im Sommer 2013 wagte er sich mit seinem Konzept erstmals auf eine Bühne; am Dienstag feierte er seine Premiere in Grefrath.

Unter dem Motto „Sing mal!“ ließ er in der Gaststätte „Zum Nordkanal“ gemeinsam mit zehn Sängern Erinnerungen an warme Sommertage und Urlaubsfahrten in den Süden wieder aufleben. Die Bandbreite seiner Songs reichte von Evergreens wie „Sunshine Reggae“ und „Hello Again“ bis hin zu bekannten Schlagern wie „Heimweh“, „Ein Bett im Kornfeld“ oder Julio Iglesias’ „Wenn ein Schiff vorüberfährt“. Der Sternenhimmel wurde mit Hubert Kahs gleichnamigem Lied besungen, während der Schlager „Capri“ aus dem Jahr 1949 Sehnsüchte nach einer Italien-Reise zum Ausdruck brachte.

„Die Melodien kennt jeder, nur an den Texten scheitert es manchmal“, weiß Johannes Brand. Deshalb hatte er neben seiner Gitarre auch einen Beamer mitgebracht, der die Songtexte an eine Wand projizierte und dem Publikum so das Mitsingen erleichterte.

Jeden Monat stellt der Musiker ein neues Programm zusammen. Dabei behält er es sich aber vor, auch auf Wünsche der Teilnehmer einzugehen. So wurden am Dienstag englische Songs spontan durch deutsche ersetzt, anstatt den „4 Non Blondes“ und Bruno Mars standen schnell Udo Jürgens und Jürgen Drews im Mittelpunkt.

„So eine Flexibilität mitzubringen, ist lobenswert“, sagte Renate Vester, die schon einmal an einem „Mitsing-Abend“ teilgenommen hat. Für viele ihrer Mitstreiter war es eine ganz neue Erfahrung — entsprechend zaghaft wurden die ersten Lieder vorgetragen. „Es kommt nicht darauf an, wie man singt, sondern dass man es tut“, ermutigte Brand — und übte schließlich sogar einen zweistimmigen Kanon mit ihnen ein.

Dabei profitiert er von seiner langjährigen Erfahrung: Seit mehr als 40 Jahren steht er auf der Bühne, hat unter anderem in Hamburg gelebt und musiziert. Heute leitet er eine eigene Gitarrenschule und spielt in einer Rockband. Bei seinem nächsten Auftritt in Grefrath hofft er noch auf etwas mehr Zulauf vonseiten der Bürger. Der Termin steht bereits fest: Am 21. Oktober gastiert Brand ein weiteres Mal in der Gaststätte „Zum Nordkanal“.